Uni will Dokumente freigeben

OPEN ACCESS Das MIT reagiert auf die Vorwürfe, zu eng mit der Hacker-Polizei kooperiert zu haben

CAMBRIDGE ap | Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) will Dokumente zum Verfahren gegen den Hacker Aaron Swartz öffentlich machen, der sich angesichts eines drohenden Prozesses das Leben genommen hat. MIT-Präsident L. Rafael Reif schrieb jetzt in einer E-Mail an Uni-Angehörige, die Dokumente sollten „im Geist der Fairness und verantwortungsvoll ausgewogen“ veröffentlicht werden. Namen von Mitarbeitern und Infos zu Schwachstellen im Netz würden geschwärzt. Swartz wurde beschuldigt, sich ins MIT-Netz gehackt zu haben und Millionen von Artikel der wissenschaftlichen Datenbank JSTOR heruntergeladen zu haben.

Die Anwälte für den Nachlass von Aaron Swartz hatten beim Bundesgericht in Boston beantragt, die Dokumente ohne Schwärzungen von Namen freizugeben. Sie wollen so sichtbar machen, dass sich Swartz im Sinne der Open-Access-Bewegung lediglich für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten eingesetzt habe und nicht wegen Computerkriminalität hätte belangt werden dürfen. Der Netzaktivist setzte sich sein Leben lang für den freien Zugang zu Internet-Inhalten ein, bereits als 14-Jähriger beteiligte er sich an der Entwicklung der RSS-Technik für die schnelle Bereitstellung aktueller Informationen im Netz.

Das MIT wurde vor allem kritisiert, weil es zu eng mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet haben soll. Die Familie von Swartz hat den Selbstmord als „Ergebnis eines kriminellen Justizsystems voller Einschüchterung und übermäßiger Strafverfolgung“ bezeichnet.