Tiefenentspannte Anwohner

FREIZEITSPORT Im Stadtteil Eppendorf soll bis zum Herbst eine Skateboard-Anlage entstehen. Sobald es taut, beginnen die Arbeiten an dem Projekt

Skateboard-Fahren und das noble Eppendorf, das schien nicht zusammenzugehen

Eppendorf bekommt einen Skatepark. „Sobald der Frost endlich vorbei ist, werden die Bauarbeiten losgehen“, sagt Thomas Domres, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bezirk Nord. Die Bauarbeiten auf der Fläche am Loogeplatz wurden schon abgeschlossen und Unstimmigkeiten mit den neuen Nachbarn der Skater beigelegt. Noch in diesem Jahr soll die Anlage eröffnet werden.

„Die Anwohner dachten zunächst, der neue Park käme in die Mittelinsel am Loogeplatz und würde sechs Meter hoch werden“, sagt Domres. Aber die Anlage werde nur etwa 1,40 Meter hoch und liege in unmittelbarer Nachbarschaft zur Turnhalle. „Nachdem sie das erfahren haben, sind die Anwohner absolut tiefenentspannt und dem Projekt steht nichts mehr im Wege“, so Domres.

Die Idee eines Skateparks in Eppendorf entstand bereits im Juni 2011. Eine Gruppe Jugendlicher hatte den Marie-Jonas-Platz an der Eppendorfer Landstraße zum Treffpunkt fürs Skateboard-Fahren entdeckt. Anwohner und Ladenbesitzer beschwerten sich über den Lärm und die Sprüche der Jugendlichen und befürchteten, dass herumfliegende Bretter Passanten in Gefahr bringen könnten. Skateboard-Fahren und das noble Eppendorf, das schien nicht zusammenzugehen.

Die Skater wurden in eine Sitzung des Regionalausschusses Eppendorf/Winterhude eingeladen und machten deutlich, dass der Stadtteil fürs Skateboarden kaum Alternativen biete. Nach einer gemeinsamen Ortsbegehung einigte man sich auf ein paar Regeln gegenseitiger Rücksichtnahme. Eine Übergangslösung und die Idee eines Skateparks in Eppendorf war geboren.

Dass nun am dortigen Loogeplatz tatsächlich noch in diesem Jahr einer entstehen wird, geht vor allem auf das Engagement des Hamburger Vereins „Skateboard e. V.“ zurück, der sich als eine Art „Betriebsrat der Skateboarder“ begreift. Der Club hat nicht nur die bauplanerische Projektleitung übernommen, sondern auch eine anonyme Großspende in Höhe von 250.000 Euro organisiert. Ohne diese Spende wäre der Bau nicht möglich gewesen. In Kooperation mit dem Bezirk, der die Anschubfinanzierung in Höhe von 20.000 Euro stellt, wird nun die Anlage entstehen, die Platz für bis zu 60 Skater bieten soll.

Das Projekt in Eppendorf ist nicht das erste, das der Verein realisieren konnte. Schon das Hafen City Skate Lab ging auf sein Betreiben zurück. Und am 1. Mai soll dann auch der Skatepark in Wilhelmsburg eröffnet werden.  SAMUEL MOON