Heute keine OP – Arzt will mehr Geld

Streit zwischen Krankenkassen und niedergelassenen Chirurgen in Niedersachsen um höhere Gebührensätze hält an

Auch heute lassen niedergelassene Chirurgen und Chirurginnen in Niedersachsen das Skalpell ruhen – aus Protest gegen die ihrer Meinung nach ungerechte Gebührenordnung. Die Krankenkassen bezeichneten diese Haltung gestern als „Wildwest-Methode“ und drohten damit, Patienten künftig für ambulante Operationen gezielt an Krankenhäuser zu vermitteln. Zudem sollen Schadenersatz-Ansprüche gegen Ärzte geprüft werden. Rund 1.000 Patienten seien seit dem 1. Dezember wegen der Proteste abgewiesen worden, teilten gestern Vertreter der niedersächsischen Krankenkassen-Verbände mit.

Die Mediziner hatten angekündigt, nur noch im Notfall zu operieren. Ihre Begründung: Sie könnten nicht einmal die Betriebskosten ihrer Praxen decken und müssten um ihre wirtschaftliche Existenz bangen. Die gesetzlichen Krankenkassen sind jedoch nicht bereit, mehr Geld für die ambulanten Operationen zu bezahlen.

Heute treffen sich die Kassen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) zu einem Gespräch. Eine schnelle Lösung wird nicht erwartet. taz