Dachgarten für St. Pauli?: Pyramide auf dem Bunkerdach
Ein „St. Pauli Stadtgarten“ soll auf dem Dach des Feldstraßenbunkers entstehen. Bezirkspolitiker wollen Anwohner über die Umsetzung entscheiden lassen
Geht es nach den Plänen des freien Designers Tobias Boeing und des Architekten Tim Schierwater, könnte auf dem Dach des Bunkers in der Feldstraße bald ein kolossaler Garten-Aufbau errichtet werden. „Hilldegarden“ haben die beiden Initiatoren ihr Projekt genannt. Seit einem Jahr sind sie nun dabei, ihre Pläne in ein Konzept auszuarbeiten.
Demnach soll man über eine 300 Meter lange Rampe auf das Gebäude gelangen. Oben soll ein pyramidenförmiger Aufbau an eine natürliche Landschaft erinnern. Auf einer Gesamtfläche von 5.800 Quadratmetern sollen neben einem öffentlichen Park auch kostenlos nutzbare Flächen für Urban Gardening entstehen.
Finanziert werden soll das Projekt von Thomas Matzen, der über Erbpacht Eigentümer des Bunkergeländes ist. Matzen plane eine Quersubventionierung, wonach die kulturelle Nutzung im Innenbereich die kostenlose des Außenbereichs ermöglichen soll, erklärt Tobias Boeing.
Unter dem grünen Dach soll Raum für einen 1.000 Quadratmeter großen Kultursaal für bestuhlte Veranstaltungen sowie Foto- und Filmstudios für Produktionen und ein Gästehaus für Künstler und Kulturschaffende geschaffen werden. „Es gab schon Gespräche, in denen das Thalia, der Kunstverein und das Übel und Gefährlich Interesse signalisiert haben“, sagt Boeing.
Auf dem Dach des Feldstraßen-Bunkers soll auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern ein neuer Park mit Bereichen für Urban Gardening entstehen, den die Anwohner kostenlos nutzen können.
Der pyramidenförmige Aufbau soll von außen über eine Rampe zugänglich sein.
Im Inneren des Parks sollen auf 1.000 Quadratmetern Kulturräume entstehen. Sie sollen die freie Nutzung quersubventionieren.
Gästehäuser für Kulturschaffende sowie Werkstätten, Ateliers, Probebühnen, Übungsräume sind geplant.
Ein kleines Amphitheater für Vorführungen und Stadtteilveranstaltungen ist angedacht - und Räume für kleinere Musikclubs sowie Büdchen und Cafés im Park.
Der Fraktionschef der Grünen, Michael Osterburg hält die Idee für „grundsätzlich gut“. „Es ist aber wichtig, sie zusammen mit dem Stadtteil zu planen und ein Verkehrsgutachten zu machen“, sagt er. Es sei sicher wünschenswert, wenn der Nazi-Bau so umgenutzt werde, so Osterburg.
Allerdings sei das Konzept erst am vergangenen Donnerstag vorgestellt worden. Jetzt müsse man in Ruhe besprechen, ob es sich dabei auch um einen Wunsch des Viertels handele. Mittes Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) signalisierte gegenüber der Hamburger Morgenpost ebenfalls Interesse: Er finde das Projekt spannend und sei aufgeschlossen, heißt es dort.
Um den Kontakt zum Viertel zu suchen, wollen die Initiatoren in der kommenden Woche vor dem Bunker einen Container aufstellen. Dort soll das Vorhaben dann ab Ende Oktober öffentlich vorgestellt werden.
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