BRAINSTORM

Beinahe wäre es aus gewesen, mit Zypern und dem Euro. Noch nie war die Krise so greifbar, wie durch die Drohung, zyprische Girokonten zu pfänden. Die Kommentatoren sagen: Jetzt folgen Spanien und Portugal. Dort und in ganz Europas kam es 2012 zu Streiks, am 29. März und am 14 November. Anlässlich des Jahrestages des Beginns der Generalstreik-Bewegung finden am Kar-Samstag ab 14 Uhr unter dem Titel „Vivir en y contra la crisis“ mehrere Diskussionen statt. Und zwar im BDP-Haus, Am Hulsberg 136. Geladen sind Lorena Cuevas, Mitglied der CNT, der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft Spaniens, Berta Vega, Sozialarbeiterin in Ourense in Galizien und Graciela Rojo Alberte, Mitglied der Izquierda Unida, der spanischen Partei der Vereinigten Linken. Sie sprechen über die aktuelle sozialen Bewegung, über Allianzen, Alleingänge und Auseinandersetzungen.

Theoretischer aber auch um die Krise geht es Ernst Lohoff am Dienstag um 20 Uhr im Infoladen in der St. Paulistraße 10. Lohoff ist Mitherausgeber der Zeitschrift Krisis. 2012 erschien sein Buch „Die große Entwertung. Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind“. Darin begründet er, dass nicht habgierige Banker am aktuellen Krisenschub Schuld sind. Sondern das beispiellose Abheben des Finanzüberbaus in den letzten drei Jahrzehnten selber schon die Verlaufsform einer fundamentalen Krise der kapitalistischen Gesellschaft gewesen sei.

Überhaupt nicht Krisen-geplagt ist die Pharma-Industrie. Eine „Einführung in die Medikamentenentwicklung“ und hält am Dienstag die Biologin Marina Mollenhauer-Thein, ab 14.30 Uhr im Helga-Jansen-Haus, An der Schüttenriehe 8. Sie wird auf die Organisation der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung neuer Arzneien eingehen und zeigen, welche gesundheitlichen Ziele und wirtschaftlichen Interessen eine Rolle spielen. jpb