JÖRG ARMBRUSTER
: Kopfgeld auf Reporter in Syrien

ISTANBUL/DAMASKUS | Der Bürgerkrieg in Syrien wird auch für Journalisten von Tag zu Tag gefährlicher. Der in Aleppo angeschossene langjährige ARD-Fernsehkorrespondent für die arabische Welt, Jörg Armbruster, befinde sich nach einer weiteren Behandlung in einem türkischen Krankenhaus in stabilem Zustand, sagte SWR-Sprecher Wolfgang Utz. Nachdem Heckenschützen auf Reporter keine Rücksicht nehmen, hat jetzt ein Sympathisant von Präsident Baschar al-Assad ein Kopfgeld auf arabische Journalisten ausgelobt. Ein in Kuwait lebender Geschäftsmann kündigte im syrischen Staatsfernsehen an, dass jeder, der in Syrien einen Reporter der Sender al-Dschasira oder al-Arabija festnehme, eine Belohnung von umgerechnet etwa 100.000 Euro erhalte. Der Unternehmer warf den Korrespondenten „Hetze“ und damit eine Mitverantwortung an dem Blutvergießen vor. ARD-Fernsehkorrespondent Armbruster sollte nach SWR-Angaben mit dem Hörfunkreporter Martin Durm voraussichtlich am Montag nach Deutschland ausgeflogen werden. Die beiden Journalisten hatten sich seit Anfang der Woche im Gebiet der Freien Syrischen Armee aufgehalten, um eine Reportage über die Rebellen zu drehen. Armbruster war dabei angeschossen und am Samstag nach einer Notoperation mit einem Krankenwagen an die türkische Grenze gebracht worden. (dpa)

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