Amazons Angebot wächst weiter: Von A bis Ziege
Das Unternehmen expandiert und startet eine Plattform zur Vermittlung von Dienstleistungen. Die „Home Services“ gibt es bisher aber nur in den USA.
BERLIN taz | „Schatz, der Rasen ist schon wieder zu lang.“ – „Okay ich bestelle ein paar Ziegen, die grasen ihn morgen ab.“ Und schon wird per Mausklick gebucht. Ein absurd klingendes Szenario? Dank der neuen Dienstleistungsplattform Home Services von Amazon ist es seit Montag Realität.
Nach Angaben des Online-Versandhändlers werden zum Launch der Website über zwei Millionen Leistungen angeboten. Auf Handwerker und andere Dienstleister geht das Unternehmen selbst zu. Bewerbungen sind aber auch möglich. Verwiesen wird auf das altbewährte Sterne-Bewertungssystem und die „Zufriedenheitsgarantie“. Die Qualität soll durch Prüfung seitens des Unternehmens gewährleistet werden.
Amazon soll sich dabei laut eines Berichts des Wall Street Journals 10 bis 20 Prozent Provision abzwacken. Ein Deal, der sich für das Unternehmen von Jeff Bezos auszahlen könnte. Neben den klassischen Tätigkeiten, die im Alltag anfallen wie dem verstopften Abfluss oder dem kaputten Smartphone, finden sich ebenfalls „ungewöhnliche“ Services wie „Aerial Yoga“ und „Goat Gazing“ in der Angebotspalette, sozusagen als i-Tüpferl.
Amazons Erfindungsreichtum und seine Gier, neue Marktplätze zu erschließen, erscheint endlos. Neben technischen Gadgets wie E-Book-Readern, Tablets und Computern gibt es selbst produzierte Serien, Patente, einen Verlag – und ja auch immer noch den Handel mit Büchern. Seit letzten Sommer gehören auch Lebensmittel zum Warensortiment.
Jeff Bezos hat sein Unternehmen längst zum größten Warenfluss der Welt gemacht. Doch auch er weiß: Wer führend bleiben will, muss stetig nachlegen. Zum Start sind Amazons Home Services fast ausschließlich in US-Ballungszentren wie Seattle, San Francisco, Los Angeles und New York verfügbar. Wann uns Amazon den Dienstleistungssegen auch in Deutschland bescheren möchte, ist noch unklar.
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