Brainstorm

Auf die ein oder andere Weise geht es in der Villa Ichon immer wieder um den Kommunismus. Nicht nur wegen der Marxistischen Abendschule, die dort regelmäßig zu Vorträgen einlädt.

Am heutigen Donnerstag zum Beispiel geht es dort ab 19.30 Uhr um „Die Nato im Kalten Krieg und darüber hinaus“. Einst wurde das nordatlantische Verteidigungsbündnis als Bollwerk der wehrhaften Freiheit angesichts der Systemkonkurrenz aus dem Osten installiert. Aber auch nachdem der Warschauer Pakt, der zumindest irgendwie dann doch etwas mit Kommunismus zu tun hatte, den Kalten Krieg verloren hatte und sich auflöste, schien die Nato noch für etwas gut zu sein. Zumindest gibt es sie bis heute. Der Brandenburger Militärwissenschaftler Lothar Schröter hat die bisherige Geschichte des Bündnisses untersucht und als Chronik veröffentlicht. In der Villa Ichon referiert er zur Entwicklung und Strategie der Nato im Verlauf der Blockkonfrontation (1949–1991).

Am Montag geht es am gleichen Ort um den Pablo Picasso, der an jenem Tag vor 40 Jahren verstarb. Klaus Hildebrandt befasst sich in seinem Vortrag „Genosse Picasso“ um die politische Seite des Malers, der nicht nur mit der berühmten Taube der Friedensbewegung ihr Symbol schenkte, sondern ab 1944 bis zu seinem Tod Mitglied der kommunistischen Partei Frankreichs war. Beginn: 20 Uhr.

Die politische Orientierung Vincent Van Goghs war offenbar deutlich weniger ausgeprägt. Aber immerhin: Ein Revolutionär war er ja schon, gilt er doch als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Kunst. Am Mittwoch ist er Gegenstand der Reihe „Außenseiter, Eigenbrötler und Exoten als Wegbereiter der klassischen Moderne“ in der Kulturkirche St. Stephani. Ab 19 Uhr stellen Klaus Kirmis und Ludger Hellermann Leben und Werk Van Goghs anhand von seiner Briefen, kunstgeschichtlicher Informationen, Dias und Musik dar.  ASL