Walle will keinen Schlick-Import

DEPONIE Wenn Hamburg seinen Hafen ausbaggert, könnte das Bremen viel geruchsneutrales Geld bringen. Bloß der Bremer Westen fürchtet ganz erheblichen Gestank im Naherholungsgebiet Waller Feldmark

Schön ist die Waller Feldmark. Doch AnwohnerInnen befürchten, dass übelriechender Schlick den Naturgenuss bald schon verderben könnte. Seit Mitte Dezember wird diskutiert, Hamburger Hafenschlick in der Blocklanddeponie zu lagern. Der Stadtteilbeirat Walle wird dem allerdings nicht zustimmen.

Im vergangenen September wurde der aufgefordert, dem Ankauf von Grundstücken für die Erweiterung der Blocklanddeponie zuzustimmen. Harmlose Böden, hieß es, sollten eingelagert werden, um den Altdeponiekörper abzudecken. Der Beirat weigerte sich: Zu viele Fragen seien ungeklärt. Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass es um die Einlagerung von 1.000 Tonnen Hamburger Hafenschlick geht. Den Service würde sich Hamburg mehrere Millionen Euro kosten lassen. Noch sei allerdings nichts entschieden, so Michael Ortmanns, der Sprecher des Umweltressorts. Erst im Laufe „des nächsten halben Jahres ist mit einem Beschluss zu rechnen“.

Die SPD-Beiratsfraktion in Walle reagierte auf die Unklarheiten mit einem Fragenkatalog an Senator Reinhard Loske (Grüne). Der Fach-Ausschuss des Beirats hat auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, bis dahin alle Anträge und Maßnahmen abzulehnen. „Das lassen wir nicht auf sich beruhen“, so Wolfgang Golinski (SPD). Seine Fraktion hat dem Umweltsenator eine Frist gesetzt: Bis zur nächsten Sitzung am 17. Februar erwartet sie eine Reaktion. Bleibe die aus, „werden wir die Öffentlichkeit mobilisieren“, sagt Golinski. Das werde nicht nötig sein, versichert Ortmanns: „Bis dahin kriegen wir das wohl hin“, so der Ressortsprecher. KRISTIN BÖHMER