MACHT DER STRASSE

Anfang 2000: Nach den erfolgreichen Massenprotesten gegen die Wasserprivatisierung verschob sich das politische Koordinatensystem in Bolivien.

Juli 2002: Evo Morales landete bei der Präsidentenwahl knapp auf Platz zwei.

Oktober 2003: Gonzalo Sánchez de Lozada, Multimillionär und Chefarchitekt neoliberaler Reformen in den Neunzigerjahren, versuchte Proteste gegen geplante Erdgasexporte niederzuschlagen und floh anschließend in die USA.

Juni 2005: Sein Nachfolger Carlos Mesa widersetzte sich einer Kurskorrektur in der Energiepolitik und nahm nach wochenlangen Straßenblockaden und Demonstrationen seinen Hut. In beiden Fällen war nicht Evo Morales’ „Bewegung zum Sozialismus“ die treibende Kraft, sondern eine Allianz aus indigenen Volksgruppen mit Schwerpunkt in der Großstadt El Alto. GD