Eisiger Wind in Norddeutschland

ENERGIEWENDE III Der Messekonflikt zwischen Hamburg und Husum verschärft sich erneut

Mit Verärgerung hat die Hamburger Messegesellschaft (HMC) im Konflikt um die Austragung der Windmesse 2014 auf Äußerungen des Husumer Messechefs Peter Becker reagiert. Eine Einigung mit Hamburg sei „nicht in Sicht“, hatte Becker am Mittwoch erklärt. Bei den Verhandlungen sei es „irgendwann Zeit zu sagen, es hat keinen Wert mehr – wir stehen kurz davor.“

HMC-Sprecher Karsten Broockmann nannte das am Donnerstag „ein nicht abgestimmtes Vorpreschen“. Er würde es bedauern, wenn Beckers „Wille für eine Lösung zwischen den Messen, der Industrie und der Politik erloschen ist“. Seit Herbst 2011 schwelt der Streit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein um die internationalen Windmesse, die seit 1989 in Husum stattfindet. HMC will ab 2014 zeitgleich eine Konkurrenzmesse veranstalten.

Hamburgs Grüne fordern deshalb in einem Antrag an die Bürgerschaft, der HMC die Verhandlungsführung zu entziehen. Stattdessen solle in direkten Gesprächen zwischen den Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein eine Lösung gefunden werden, um „die Eiszeit wie zwischen Nord- und Südkorea“ zu beenden, so Fraktionschef Jens Kerstan. Der Konflikt um die Messe „belastet nicht nur das Verhältnis zwischen beiden Ländern. Er ist auch für den Windkraftstandort Norddeutschland ein Problem“.

Senatssprecher Christoph Holstein lehnt das ab. Es sei nicht Sache von Landesregierungen, über Messen zu entscheiden. Der Senat setze unverdrossen „auf eine vernünftige Lösung“.  SMV