Bundeswehr tötet Zivilisten

AFGHANISTAN Erschossen, weil er an Kontrollpunkt trotz Warnung nicht anhielt

POTSDAM afp | Bundeswehrsoldaten haben gestern im Norden Afghanistans einen Einheimischen erschossen. Am Ortsausgang von Kundus raste ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf einen Checkpoint zu und stoppte trotz Warnschüssen nicht, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam mitteilte. Soldaten hätten daraufhin das Feuer eröffnet und zwei Insassen verletzt, von denen einer später im Krankenhaus starb. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos hatten Kräfte der Internationalen Afghanistan-Truppe Isaf einen beweglichen Kontrollpunkt am westlichen Ortsausgang errichtet, nachdem sie eine Warnung vor einem Selbstmordattentäter erhalten hatten. Als sich ein Stau bildete, scherte den Angaben zufolge ein Wagen aus und fuhr auf die Soldaten zu. Das Fahrzeug habe trotz Handzeichen und Warnschüssen nicht angehalten, woraufhin die Bundeswehrsoldaten mit Handfeuerwaffen geschossen hätten. Die verletzten Einheimischen seien in ein Krankenhaus gebracht worden, wo einer der beiden gestorben sei. Bereits am Freitag war ein Einheimischer in derselben Region von Bundeswehrsoldaten bei einem ähnlichen Zwischenfall durch Schüsse verletzt worden.

Ausland SEITE 10

Meinung + Diskussion SEITE 12