Pedros Fado-Kapelle

In der Fado-Kapelle von Pedro des Castro sangen seit 2006 immer wieder Stars wie Carminho, Ricardo Ribeiro oder Ana Sofia Varela. „Ein organisiertes Chaos“, sagt Pedro. „Fado lebt von der Spontaneität, jeder Abend ist anders.“

Ist er nicht gerade auf Auslandstournee, spielt Pedro selbst. Drei Mädchen lachen, eine zupft auf einer Gitarre herum. Die Leute schieben sich in den Gang zwischen den beiden Tischreihen mit weinroten Tischdecken, stehen an der Bar. Die Flügel der Tür schließen sich. Eines der Mädchen steht auf, geht zur Tür, es wird dunkel. Sie beginnt zu singen. Erstaunlich stimmgewaltig, auf einmal sieht sie aus wie über 30. Es ist die 16-jährige Teresinha Landeiro. „Die Leute hier kennen sie noch als Kind, jetzt ist sie schon ein Star mit eigenem Ausdruck und Stil“, sagt Pedro.

Als Nächstes lassen eine Sängerin aus Kolumbien und ein Violonist aus Mexiko fremdländische Elemente in ihre Fados einfließen. Großer Applaus. Wieder eine Pause, die Holztür öffnet sich. Jedes Mal ist es wieder spannend, welche Musiker wohl noch hereinkommen. Angekündigt wird das nicht.

„Das ist ein Stück künstlerische Freiheit“, sagt Pedro. „Wir sind ein offenes Haus, wer singen oder spielen will, kann kommen. Die Akustik ist toll.“ Eingeweihte wissen, dass es sich auch nachts noch lohnt vorbeizuschauen. Das gehört zur Lebensqualität des Viertels. Vorher war Pedros Fado-Kapelle ein Lebensmittelladen. PSP