Preis für den Papst

Eine Ehre nach der anderen: Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki erhält im Februar den Staatspreis NRW

Es geht momentan Schlag auf Schlag für Marcel Reich-Ranicki. Zunächst wurde am Montag bekannt, dass dem Literaturkritiker Anfang kommenden Jahres die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin zuteil werden soll; und kurze Zeit später hieß es, Reich-Ranicki bekomme auch noch den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) soll dem 85-Jährigen die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung im Februar auf dem Petersberg bei Bonn überreichen. Gestern begründete Rüttgers die Wahl Reich-Ranickis unter anderem damit, dass „ er uns die Werke des gebürtigen Düsseldorfers Heinrich Heine erklärt und neu ans Herz gelegt hat“. Dafür danke er ihm. Außerdem lobte der Landeschef die Vorlesungsreihe des so genannten Literaturpapstes, die er im Wintersemester 1991/92 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gehalten hatte. Reich-Ranicki, Sohn eines polnischen Juden und einer deutschen Jüdin, gilt als einer der einflussreichsten Literaturkritiker Deutschlands. Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, etwa das Große Verdienstkreuz. Der Staatspreis NRW wird seit 1986 verliehen. Reich-Ranicki ist der 41. Preisträger. Zuletzt hatte Journalistin Alice Schwarzer die Ehre. ROS