Alles ist besser, aber noch nicht gut

Die Bürgerschaftsfraktionen loben Bremens Schüler für ihr Abschneiden im Mittelfeld bei der Grundschulstudie VERA und fordern, die Lesekompetenz weiter zu verbessern

Bremen taz ■ Bremer Schüler sind einen großen Schritt weiter, aber noch nicht am Ziel. Da sind sich alle Fraktionen einig in der Bewertung der VERA-Ergebnisse, die am Montag vorgestellt wurden. Bei der Grundschulvergleichsstudie rangieren Bremer Schüler im Mittelfeld der sieben teilnehmenden Bundesländer.

Besorgniserregend finden die Bildungsexperten von SPD, CDU und FDP, dass Kinder mit Migrationshintergrund beim Leseverständnis im Vergleich deutlich schlechter abschneiden. Die CDU verlangt daher, bereits im Kindergarten Probleme zu diagnostizieren und Spracherwerb zu fördern. Magnus Buhlert, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP, wird hier konkreter: Er fordert den kostenlosen Kindergartenbesuch ab drei Jahren und ein Jahr Kindergartenpflicht für alle.

Die grüne Bildungsexpertin Anja Stahmann schlägt Maßnahmen vor, um Kinder zum Lesen zu motivieren. „Wir brauchen mehr Leseclubs, und die nach dem PISA-Schock eingeführten Feriencamps müssen fortgeführt werden.“ Ebenso wie ihr FDP-Kollege kritisiert sie, dass die Umwandlung ehemaliger Kinder- und Jugendbibliotheken in Schulbibliotheken nicht vorankommt. Hier ruft sie die Bildungs- und Kulturbehörde zu einer besseren Zusammenarbeit auf.

Die CDU nutzt die Gelegenheit, um der von Bildungsbehörde, Eltern und Lehrern befürworteten Abschaffung von Zeugnisnoten in der Grundschule eine erneute Absage zu erteilen. abe