KOMMENTAR: PETRA SCHELLEN ÜBER MUSEUMS-PERSONALIEN
: Schwere See

Dass Museumsleiter Torkild Hinrichsen am 31. März pensioniert werden würde, war bekannt, stand in jedem Kalendarium. Weil aber die Kulturbehörde, für derlei zuständig, trotzdem nicht rechtzeitig eine Nachfolge gefunden hat, kommt es am Altonaer Museum nun also zu einer Zwischenlösung.

Was genau hinter der Verzögerung steckt, ist unklar. Ist es am Ende die immer noch spürbare Unentschlossenheit der Politik, was die Rolle des Museums in der Stiftung Historische Museen angeht? Denn auch wenn das Altonaer Motto künftig „Mensch und Natur“ lauten soll: Es gibt etliche Überschneidungen etwa mit dem Museum für Hamburgische Geschichte.

Andererseits ist der Chefjob nicht sonderlich attraktiv, schließlich wurde das Altonaer Haus selbst von Hamburger Politikern immer wieder als „verstaubt“ gegeißelt, stand zuletzt im Herbst 2010 auf der offiziellen Abschussliste. Gekippt wurden die Schließungspläne erst nach Protesten der Bürgerinitiative „Altonaer Museum bleibt“ – sowie von Direktor Hinrichsen.

Reformen, auch bezüglich der ach so „verstaubten“ Präsentation, sind schwierig, solange der Senat kein Geld bereit stellt. Das aber fließt seit Januar in die ebenfalls nötige Sanierung des Museums. Das öffnet am 1. Mai wieder – mit einer bemerkenswert morbiden Ausstellung: „Der Tod und das Meer“.