„Der James Dean des Jazz“

FILM In der Reihe Jazz’n’the Movies zeigt das City 46 die Doku „Let’s get lost“ über Chet Baker

■ ist Dozent für Jazzgeschichte. Er war in den 50ern Pianist einer Jazzband und betrieb einen Jazz Club in Sulingen.

taz: Herr Steinhoff, Sie kuratieren die Filmreihe über Jazz im Film. Wie kam es dazu?

Ernst Steinhoff: Ich bin Fördermitglied des kommunalen Kinos City 46 – und mein Vorschlag, die Popularität des Jazz in Bremen mit einer Filmreihe zu stärken, stieß auf positive Resonanz im Programmbeirat.

Gab es Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Filme?

Es ist teilweise sehr kompliziert und kostspielig an die Kopien zu kommen. Besonders bei Filmen amerikanischer Verleiher. Glücklicherweise sprechen wir bei Filmen, die Jazz thematisieren, oder in denen dieser eine tragende Rolle spielt, über einen Fundus von etwa 4.000 Filmen.

Das bedeutet: Einer Fortsetzung der Reihe steht auch auf längere Sicht nichts im Wege …

In der Tat. Nachdem Jazz’n’the Movies derzeit dem Jazzahead vorangeht, sollen im Herbst anlässlich der Verleihung des Bremer Jazzpreises weitere Filme gezeigt werden.

Ich persönlich bin gespannt auf „Let’s get lost“. Wie portraitiert Regisseur Bruce Weber den „Cool Jazz“-Vertreter Chet Baker in seiner Dokumentation?

Er lässt viele Weggefährten Bakers zu Wort kommen. Familie, Freunde, Kollegen, Geliebte. Wir sehen ihm zu beim Trompetenspiel und Gesang. Sowohl in jungen Jahren, als auch in der Zeit seines Comebacks und vor seinem Tod. Vom jugendlichen Aussehen eines James Dean zur erschreckend gealterten Figur. Gezeichnet von Drogen und Entziehungskuren. Die Zuschauer erwartet ein höchst eindrucksvolles Portrait eines begnadeten Musikers.INTERVIEW: BRUNO STEINMANN

20.30 Uhr, im City 46 Einführung: Will Friedmann Jazz’n’the Movies läuft noch bis zum 28. 4.