piwik no script img

kinotazbremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg

A

Alles was ich an euch liebe Spanien/GB/Arg./Portugal 2004, R: Teresa de Pekegri, Dominic Harari; D: Norma Aleandro, Guillermo Toledo

„Eine spanische Jüdin präsentiert ihrer mittelständischen Familie ihren Verlobten, wobei es für die jungen Leute ausgemachte Sache ist, dass dessen palästinensische Herkunft nicht angesprochen wird. Doch trotz aller Finten kommt es bald zu erheblichen Verwerfungen. Die turbulente Komödie nutzt ihren brisanten Hintergrund kaum und entwickelt sich vor allem als liebevoll-chaotischer Familienfilm mit glaubwürdigen Charakteren und subtilem Humor“ (filmdienst) HB:Cinema; H: Kino am Raschplatz

B

Die blaue Grenze Deutschland 2005, R: Till Franzen, D: Antoine Monot Jr., Dominique Horwitz

“Sein Vater ist gerade gestorben, der Opa ein merkwürdiger Kauz. Momme nimmt‘s gelassen. Erst Lene bringt sein Gemüt in Wallung. In Till Franzens stillem, spröden Film, der in seiner Langsamkeit an ,Schultze Gets the Blues‘ erinnert, verwischen Traum und Wirklichkeit. Das kann man romantisch, guten Gewissens aber auch verwirrend nennen. Ohne diese Mystik wäre es ein ganz toller Film geworden.“ (Cinema

C

Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp

“Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt.“ (tip) HB: City

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia USA 2005, R: Andrew Adamson, D: Georgie Henley, William Moseley

„Vier Geschwister geraten während des Zweiten Weltkriegs in eine Parallelwelt. Im winterlichen Reich von Narnia, das von einer bösen weißen Hexe beherrscht wird, schlagen sie sich auf die Seite des Löwen Aslan, der eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse herbeiführt. Verfilmung des ersten Teils der ‚Chroniken von Narnia‘ von C.S. Lewis, die vor allem Kenner der Romane begeistert. Das fantasievolle Kinoabenteuer erzählt von Krieg und Frieden mit unterschwelligen religiösen Bezügen, wobei es vergleichsweise unblutig zugeht.“ (filmdienst) HB: CinemaxX, Cinestar, Cinespace; H: CinemaxX; OL: CinemaxX; BHV: Apollo, DEL: MaxX

D

Darshan – Die Umarmung Frankreich/Japan/Deutschland 2005, R: Jan Kounen / Originalfassung mit Untertiteln

„Porträt von Mata Amritanandamayi, die zu den einflussreichsten und verehrtesten indischen Gurus zählt. Der meditativ-besinnliche Dokumentarfilm zeichnet das faszinierende Bild einer Frau, die nicht nur für den Weltfrieden betet, sondern auch durch mannigfaltige Aktivitäten tätig wird. Dabei geizt er jedoch mit seinen Informationen und wartet vornehmlich mit gesucht schönen Bilden auf, die die Persönlichkeit und das Charisma seiner Protagonistin kaum ausloten.“ (filmdienst) HB:Cinema Drei Haselnüsse für ein Aschenbrödel CSSR/DDR 1973, R: Václav Vorlícek, D: Libuse Safranáková, Rolf Hoppe

“Die tschechoslowakische Variante des bekannten Märchens: Aschenbrödel nimmt hier nicht alles hin, sondern den Kampf gegen die Ungerechtigkeit auf – mit List, Witz und drei Zaubernüssen. Ein erfrischend frecher und witziger Film; nach wie vor die beste Verfilmung des Stoffes.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith

“In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington und ihre distinguierte Schwester Janet einen bewusstlosen jungen Mann und nehmen ihn bei sich auf. Für Ursula ist es Liebe auf den ersten Blick. Der junge Mann, ein Pole, ahnt davon nichts und überbrückt die Sprachbarriere mit Musik. Melancholisch-romantisches Drama mit den ,Grandes Dames‘ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: City

E

Es ist ein Elch entsprungen Deutschland 2005, R: Ben Verbong, D: Marion Adorf, Anja Kling

„Es ist ein Elch entsprungen“ zeigt, was passiert, wenn es den Weihnachtsmann vor Heiligabend mit seinem Schlitten aus der Kurve trägt: Mario Adorf irrt graumeliert und mit echtem Bart durch die Gegend und sucht sein Zugtier, das aus freiem Flug in ein Haus gestürzt ist. In der Verfilmung des Kinderbuch-Bestsellers von Andreas Steinhöfel erzählt Regisseur Ben Verbong (“Das Sams“) schwungvoll von einer schönen Bescherung: Ein sprechender Elch lässt Kinderherzen höher schlagen, sein bärtiger Chef betört die Frauen, und am Ende bekommen alle ihre Geschenke noch rechtzeitig.“ (Der Spiegel) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; DEL: MaxX; H: CinemaxX; OL: Casablanca, CinemaxX

Der Exorzismus von Emily Rose USA 2005, R:Scott Derrickson, D: Tom Wilkinson, Laura Linney

„‚Der Exorzismus von Emily Rose‘ ergreift zwar visuell Partei für das Übernatürliche, aber Zweifel und Metaphysik halten sich im erstaunlich gelehrten Disput die Waage. Fakt ist: In New York haben seit 1995 vier katholische Priester offiziell über 40 Fälle satanischer Besessenheit untersucht. Wenn es nicht schon das Böse selbst ist, ist es zumindest das Syndrom einer neuen kollektiven Paranoia.“ (tip) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; H: CinemaxX; OL: CinemaxX

F

Factotum USA/Norwegen 2005, R: Bent Hamer, D: Matt Dillon, Lili Taylor

„Matt Dillon als Hank Chinaski ist sprunghaft, selbsteingenommen, weise und verzweifelt, so wie Bukowski sich in seinem 1975 erschienenen Roman beschreibt: Der dichte Dichter beobachtet, arbeitet, säuft und schreibt, unterbrochen von kleinen Intermezzi mit Frauen – das ist die grobe Handlung. Matt Dillon und Lili Taylor spielen die Bett- und Saufkumpane Hank und Jan grandios und beängstigend authentisch, Marisa Tomei die abgewrackte Laura anrührend und ehrlich.“ (tip) HB: Schauburg; H: Kino am Raschplatz

Die Familie Stone – Verloben verboten! USA 2005, R: Thomas Bezucha, D: Sarah Jessica Parker, Diane Keaton

„‚Die Familie Stone‘ ist eine dieser Kino-Sippen, in der sich alle furchtbar gern haben und jeder Eindringling automatisch zum Feind erklärt wird. Hier ereilt das Schicksal die tatsächlich unsympathische Meredith, die von ihrem schmucken Freund Everett zum großfamiliären Weihnachtsrausch geschleift wird. Besonders Mutter Stone ist nicht erfreut; das Duell Parker gegen Keaton schenkt der Festtagskomödie in der ersten Hälfte ein paar komische Momente. Dann gerät alles außer Kontrolle: Merediths Schwester taucht auf und stiftet Verwirrung, eine Familientragödie harrt der Enthüllung, der schwule und taubstumme Sohn und sein schwarzer Freund werden beim Dinner bösen Vorurteilen ausgesetzt – und der Film wird seinem dümmlichen Untertitel (‚Verloben verboten!‘) gerecht.“ (Der Spiegel) HB: Cinemaxx, CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX, DEL:: MaxX; H: CinemaxX

Die Feuerzangenbowle Deutschland 1944, R: Helmut Weiß, D: Heinz Rühmann

“Das seltsame Glück dieses Films liegt in der vollständigen Rückkehr des Helden in eine unschuldige Kindheit. Stellvertretend für sein Publikum unternimmt er den Rückzug aus der Wirklichkeit, indem er noch einmal jenen magischen Ort aufsucht, an dem alles noch einmal beginnen und sich vielleicht ganz anders entwickeln könnte.“ (Georg Seeßlen) HB:City

Der Fischer und seine Frau Deutschland 2005, R: Doris Dörrie, D: Christian Ulmen, Alexandra Maria Lara

„Das Märchen der Gebrüder Grimm war eine frühe Studie des Geschlechterkampfes: „Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will“, klagte der Fischer. Jedoch es nützte nichts: Zur Strafe für weibliche Geltungssucht musste das Paar am Ende wieder zurück auf „Los“. In der modisch aufgemotzten Komödienversion von Doris Dörrie (Untertitel: „Warum Frauen nie genug bekommen“) ist der Fischer zum Experten für japanische Koi-Karpfen mutiert, der eine ehrgeizige Modedesignerin heiratet. Sie will unbedingt raus aus der schäbigen Wohnung und Karriere machen, er aber will nur seine Ruhe. Dafür ist er leider im falschen Film: Sogar einige Fische labern in dieser arg bemühten Satire ununterbrochen, während die Handlung dahinplätschert wie eine schlecht gewartete Aquariumpumpe. Die gute Nachricht: Bei den Dreharbeiten kam angeblich kein Fisch zu Schaden.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistr.; OL: CinemaxX

Der Flamenco Clan Deutschland/Spanien 2005, R: Michael Meert / Originalfassung mit Untertiteln

“Ketama sind die Kelly Family Spaniens: eine ehemalige Wandersippe, die seit Generationen Talente hervorbringt und die Medien mit Familienanekdoten füttert. Anhand der Band-Biografie arbeitet Michael Meerts erhellende Dokumentation die Geschichte des Flamenco auf: Mit Rückblenden in die 70er Jahre zur Zeit Francos über die späten Achtziger mit ihren pompösen Bühnenshows bis hin zu aktuellen Selbstberichten deckt der Film die Karrierestationen der Familie ab. Ein Film, der nicht nur Weltmusik-Fans Neues bietet, sondern auch vom andalusischen Lebensgefühl erzählt.“ (tip) HB: Gondel

Flight Plan – Ohne jede Spur USA 2005, R: Robert Schwentke, D: Jodie Foster, Peter Sarsgaard

„Eine junge Mutter, deren Mann plötzlich ums Leben gekommen ist, vermisst ihre sechsjährige Tochter in einem zweistöckigen Riesenflugzeug und gerät in Panik, als Crew und Passagiere sie glauben machen wollen, das Kind sei nie an Bord gewesen. Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbständigt.“ (filmdienst) HB: City, Cinespace

G

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln

“Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst – und des Kinos.“ (tip) HB:City, H: Apollo Studio

Good Woman – Ein Sommer in Amalfi USA/Italien 2004, R: Mile Barker, D: Helen Hunt, Scarlett Johansson

„Während der Großen Depression in den 1930er-Jahren flieht eine mittellose amerikanische Lebedame nach Europa und schleicht sich mit List und Esprit im italienischen Badeort Amalfi in die besseren Kreise ein. Verfilmung des erfolgreichen Theaterdebüts von Oscar Wilde als melancholische Komödie. Da die sozialen Wurzeln des Stücks nicht bloßgelegt werden, frönt der Film als betuliches Ausstattungsstück eher dem rein Dekorativen.“ (filmdienst) HB: Cinema; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Die große Stille Deutschland 2005, R: Philip Gröning

„Ein Ort jenseits der Zeit: die ,Grande Chartreuse‘, das Ursprungskloster der Kartäusermönche, in einem abgelegenen Tal nahe Grenoble. Die Mönche, die hier leben, verbringen ihre Tage in tiefstem Schweigen, das nur für spezielle Momente gebrochen wird. Diesem radikalen Lebensentwurf versucht die filmische Form gerecht zu werden. Mit ähnlicher Kargheit und Strenge lässt sich der experimentelle Dokumentarfilm auf das Leben der Mönche ein: ihr Beten und Alleinsein in den spartanischen Kartausen, ihre Arbeit in Küche, Werkstatt oder im Garten, aber auch die kostbaren Momente der Gemeinschaft, wenn an Feiertagen gemeinsame Ausflüge unternommen werden. Drei herausfordernde Filmstunden, die mehr mit geistlichen Exerzitien als klassischer Kinounterhaltung zu tun haben.“ (Rheinischer Merkur) HB:Atlantis; OL: Casablanca; H: Kinos am Raschplatz

H

Harry Potter und der Feuerkelch USA 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„In seinem vierten Schuljahr muss der berühmteste Zauberlehrling der Welt bei einem gefährlichen magischen Turnier mitstreiten. Dabei bekommt er es nicht nur mit einem Verräter, sondern auch mit den Unbilden der Pubertät zu tun. Und als wäre das nicht genug, arbeitet Harrys Todfeind Lord Voldemort auch noch an seiner Wiederauferstehung. Mit sicherer Hand hat Mike Newell die mäandernde Geschichte der 700-Seiten-Vorlage kondensiert: Zwar sind dabei einige liebgewordene Nebenhandlungen auf der Strecke geblieben, doch die aparte Düsternis der vierten Potter-Adaption macht den Verlust schnell vergessen.“ (tip) HB:Schauburg, Gondel, Cinemaxx (auch OV), CineStar, Cinespace; OL: Wall-Lichtspiele, CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Heidi Deutschland/Kanada/USA 2005, R: Alan Simpson

„Eine weitere Zeichentrick-Adaption des Kinderbuches von Johanna Spyri. Die uncharmante Neuverfilmung ist Fernsehware mit hässlichen Hintergrundanimationen, wenig einfallsreich am Computer gebastelt, dazu simpel dramatisiert und ohne jede Komplexität in der Figurenzeichnung, also der japanischen Referenz in jeder denkbaren Hinsicht unterlegen.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; BHV: Apollo; H: CinemaxX; OL: CinemaxX; DEL: MaxX

I

In den Schuhen meiner Schwester USA 2005, R: Curtis Hanson, D: Cameron Diaz, Toni Collette

„Pummelchen Rose (Toni Collette) und Partygirl Maggie (Cameron Diaz) verbindet nichts als die Gene und die Leidenschaft für sündhafte Stilettos. Oder? Die wundersame Geschichte einer Familienzusammenführung. Mit viel Herz, schrulligem Witz und einer Prise Kitsch zeigt Curtis Hanson, wie Rose daraufhin zaghafte Schritte aus dem Spießertrott wagt, während Maggie in Ermangelung einer Bleibe zur Großmutter ins Altenheim nach Florida zieht. Dort lernt das oberflächliche Luder ein paar Lektionen über das Leben. Ein Frauenfilm? Vielleicht. Doch einer mit außergewöhnlich viel Charme und Selbstironie.“ (Cinema) HB:CinemaxX, Cinespace; H: CinemaxX

K

King Kong Neuseeland/USA 2005, R: Peter Jackson, D: Naomi Watts, Adrien Brody

„Es gelingt Peter Jacksons überlanger (dreistündiger) 200-Millionen-Dollar-Farbversion, dem Mythos Ehre - und das Camp-Remake von 1976 vergessen zu machen: Die Saurierwelt der unerkundeten Totenkopf-Insel ist virtuos animiert, das New York der Depressionszeit atemberaubend rekonstruiert und das Finale - wenn das Biest die schöne Naomi Watts hoch aufs Empire State Building entführt - schlicht mitreissend. Herzzerreissend. Diese Affenliebe ist die berührendste Hollywood-Lovestory seit «Titanic». (Neue Zürcher Zeitung) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; DEL: MexX; OL: Wall-Lichtspiele; CinemaxX; BHV: Apollo; H: CinemaxX

Kiss Kiss, Bang Bang USA 2005, R: Shane Black, D: Downey Robert Jr., Val Kilmer

„Robert Downey Jr. spielt den kleinen Gelegenheitsdieb Harry Lockhart, der beim Plündern eines Spielwarengeschäftes in Hollywood ertappt wird, in ein Film-Casting flüchtet und prompt für die Rolle eines Privatdetektivs engagiert wird. Bei der Vorbereitung auf den Film hilft ein echter Detektiv. Eine etwas zu verknotete Krimikomödie mit gut gelaunten Stars, die gern ein sarkastisches Statement über die Traumfabrik abgeben würde.“ (Tip) HB: City

Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel Deutschland/USA 2005, R: Thilo Rothkirch Graf, De Piet Rycker

„Die beliebten Bilderbuchgeschichten vom kleinen Eisbären Lars aus der Feder von Hans de Beer eroberten 2001 zum ersten Mal das Kino. Nun folgt das zweite Abenteuer des knuddeligen Polarbewohners: Beim Versuch, ihren Pinguin-Freund aus einer misslichen Lage zu befreien, landen Lars und seine Gefährten auf den Galapagos-Inseln, wo sie einem prähistorischen Riesenfisch die Freiheit wiederschenken wollen. Äußerst gelungener, humorvoller Zeichentrickspaß, der ganz auf die Aufnahmefähigkeit seiner jüngsten Fans zugeschnitten ist und seine Botschaft von der Kraft der Freundschaft mit Charme, Poesie und Humor präsentiert.“ (Rheinischer Merkur) HB: City, CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL:CinemaxX; H: CinemaxX

Kurz – der Film Deutschland2000-2004, R: diverse

„Die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg gilt als Talentschmiede für den Film- und Fernseh-Nachwuchs in Deutschland. Viele der hier entstandenen Kurzfilme werden weltweit auf Festivals ausgezeichnet. Die Kompilation vereint neun der besten Produktionen: Dicht erzählte Kurzgeschichten und einfallsreiche Animationen überraschen und amüsieren die Zuschauer immer wieder. Wie z.B. ‚Meine Eltern‘ von Neele Vollmar: Als eine Jugendliche ihren spießigen Eltern ihren neuen Freund vorstellen will, entpuppen sich diese als supercool. In ‚Dufte‘ gehen ganz unterschiedliche Menschen für eine gute Tasse Kaffee hohe Risiken ein. In der turbulenten Mittagspause in ‚Hochbetrieb‘ turnt Roman Knizka auf einer Hochhaus-Baustelle à la Harold Lloyd, und durch ‚Quart‘ erfahren wir, dass auch ein Squashball Gefühle hat.“ (Kommunalkino) HB: Kino 46

K vam Prishel Angel /Originalfassung ohne Untertitel

Russischer Spielfilm, über den außer dem Titel nichts weiter zu erfahren war. HB:Cinemaxx; OL: CinemaxX

L

Lücke im System Schweiz/Deutschland 2004, R: Romed Wyder, D: Vincent Bonillo, Francois Nadin

„Zwei junge Schweizer wollen mit einem neu entwickelten Computervirus den Weltwirtschaftsgipfel in Genf boykottieren. Nach einem Unfall erwacht einer von ihnen auf der Intensivstation eines Krankenhauses, wobei ihm jede Erinnerung an die letzten drei Tage fehlt. Bei Versuch, die Gedächtnislücke zu rekonstruieren, liefert er sich einem Gestrüpp von Vermutungen und Verdächtigungen aus, das immer bedrohlichere Dimensionen annimmt. Spröde erzählter, sprunghaft und mit grobkörnigen Bildern entwickelter Verschwörungsthriller, der das viel versprechende Potenzial der Erzählung nur unzureichend nutzt.“ (filmdienst) HB: City; OL: Casablanca

M

Mad Hot Ballroom USA 2005, R: Marilyn Agrelo

„Sie sind erst elf Jahre alt, und doch merken sie, dass sich plötzlich in ihrem Leben eine Menge ändert. Sie haben sich nämlich zu einem Tanzwettbewerb angemeldet, der alljährlich unter den New Yorker Schulen ausgetragen wird. Also lernen sie Merengue, Tango, Rumba und Foxtrott, aber sie lernen noch viel mehr. Viele Schüler kommen nämlich aus ziemlich schwierigen Familienverhältnissen, haben arme oder alleinerziehende Eltern, von denen viele aus der Dominikanischen Republik stammen. Einige von ihnen beherrschen die englische Sprache noch nicht. Regisseurin Marilyn Agrelo begleitet die Schüler in ihrer vor Lebensfreude sprühenden Dokumentation „Mad Hot Ballroom“ bei ihren ersten unsicheren Schritten, zeigt, wie sie Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – und tanzen. Zwischen den Tänzen reden die Kids über die kleinen und großen Dinge des Lebens. Und dazu gibt es auch noch gute Musik.“ (Hamburger Abendblatt) HB: City

Merry Christmas Frankreich/Deutschland 2005, R: Christian Carion, D: Benno Fürmann, Diane Kruger

„Im Ersten Weltkrieg kam es Weihnachten 1914 zu spontanen Verbrüderungen zwischen den feindlichen Soldaten. ‚Merry Christmas‘ erzählt anekdotisch von solch weihnachtlichen Friedensszenen in Flandern zwischen Deutschen, Franzosen und Schotten. Regisseur Christian Carion pflegt dabei einen äußerst adretten Inszenierungsstil. Bei ihm gibt es keinen Dreck und keinen Wahnsinn. Alles sieht proper und akkurat aus, selbst die Gewehr- und Kanonenkugeln fliegen brav und harmlos durch die Gegend. Ein gemütlicher Landserfilm aus der Steinzeit des Kinos, der ungefähr so nervenzerfetzend wie ein Krippenspiel ist.“ (tip) HB: Atlantis, CineStar; H: Kino am Raschplatz

O

Oliver Twist Großbritannien/Tschechien, Frankreich/Italien 2005, R: Roman Polanski, D: Barney Clarke, Ben Kingsley

„Charles Dickens‘ Roman um den Waisenjungen Oliver Twist ist nicht nur als Buch ein Klassiker, sondern wurde bereits auch mehrfach verfilmt. Nun schuf Altmeister Roman Polanski (‚Der Pianist‘) eine neue Filmversion der Abenteuer des kleinen Oliver, der im viktorianischen London in die zweifelhafte Obhut des Juden Fagin gerät und von diesem als Taschendieb auf Beutezüge geschickt wird, bis ihn wohlmeinende Menschen aus seiner misslichen Lage erretten. Der Film beeindruckt durch die Intensität, mit der Olivers erbärmliches Leben dargestellt wird. Rassistische Klischees in der Darstellung des Juden Fagin, in früheren Adaptionen oft ein Problem, werden vermieden, dafür gelingen dem Film intensive Sinnbilder für den Kampf ums Überleben. (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg; OL: Casablanca; H: Hochhaus Lichtspiele

Organize Isler – Krumme Dinger am Bosporus Türkei 2005, R: Yilmaz Erdogan, D: Yilmaz Erdogan, Demet Akbag / Originalfassung mit Untertiteln

„‚Krumme Dinger am Bosporus‘ ist eine temporeiche Gangsterparodie um die krummen Dinger eines Gebrauchtwagenhehlers aus der Türkei, inszeniert mit schräg-schrulligen Charakteren, aberwitzigen Kamerafahrten, reichlich schwarzem Humor und Ironie von Erfolgsregisseur Yilmaz Erdogan (‚Vizontele‘). Wie in seinen vorigen Filmen gelingt es Erdogan auch diesmal, ernsten Themen ihre komische Seite abzugewinnen.“ (Blickpunkt:Film) HB: Cinemaxx, Cinestar; DEL: MaxX; H: CinemaxX Raschplatz

P

Pettersson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

“Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordquist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus leben. Überschaubr von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt.“ (filmdienst) HB:Schauburg

R

Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet

„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe. Putzig? Ja. Bewegend? Und wie. Sentimental? Kann sein. Hinterher hält man Pinguine für die besseren Menschen. Weil sie für ihre Familie durch die Hölle gehen. Klaglos.“ (Cinema) HB: Atlantis, Schauburg, CinemaxX, CineStar; OL: Casablanca; H: CinemaxX

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln

“Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Education-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB:City; H: Apollo-Studio

S

Serenity USA 2005, R: Joss Whedon, D: Nathan Fillion, Adam Baldwin

„Der kantige Science-Fiction-Western, in dem sich eine wilde Horde Space Cowboys intergalaktischen Faschisten entgegenstellt, bezieht sich auf die TV-Serie ‚Firefly‘, die in den USA wegen Beschwerden von Moralaposteln gekippt wurde. Dem Film mangelt es nicht an groß angelegten Spezialeffekten und imposanten Kulissen, die Actionszenen sind formidabel, der bleihaltige Showdown ist eine Sternstunde des Genres.“ (Cinema) HB: Cinespace

Solange du da bist USA 2005, R: Mark Waters, D: Reese Withersponn, Mark Ruffalo

„David liegt gemeinsam mit dem Phantom einer Koma-Patientin auf dem Bett und denkt an Sex. Sex mit dem Geist der Koma-Patientin. Doch zur körperlichen Vereinigung benötigt man nun einmal auch den Körper. Also muss der Geist von Elizabeth wieder hinein in seine fleischliche Hülle. Was mit entsprechenden Verwicklungen verbunden ist. Freunden des Cinéma vérité wird dieser Film möglicherweise nicht gefallen. Alle anderen sehen eine romantische Fantasy-Komödie, in der Regisseur Mark Waters Mut zum weitgehend unbeschwerten Blödsinn beweist und charmanten Humor mit einem Schuss wohldosierter Sentimentalität paart.“ (tip) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: Cinemaxx

Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City

Stolz und Vorurteil Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn

„Für diese Neuverfilmung des Romanklassikers von Jane Austen wurden keine Mühen gescheut: In ganz England haben die Produzenten nach den schönsten Drehorten gefahndet – prächtige Herrenhäuser und Landschaftsparks – und die stimmungsvollen Bilder mit einer hochkarätigen Schauspielerriege bevölkert: Mr. und Mrs. Bennet (Donald Sutherland und Brenda Blethyn) sind mit fünf Töchtern gesegnet, die es zu verheiraten gilt, denn diese haben keine Erbschaft zu erwarten. Doch Elizabeth (Keira Knightley) weigert sich, eine lieblose Zweckehe einzugehen. Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz

T

Terkel in Trouble Dänemark 2004, R: Stefan Fjeldmark

„Ein böser kleiner Computeranimationsfilm, der von den Problemen des Siebtklässlers Terkel erzählt, einem ängstlichen Antihelden mit Zahnspange und Ringelpulli: Nicht nur, dass seine Eltern nie zuhören, die kleine Schwester nervt und er das bevorzugte Opfer der Klassenrowdys ist – irgendwer trachtet ihm auch noch nach dem Leben. Der Humor der horriblen Familienkomödie ist durchweg bitterböse und politisch ganz und gar unkorrekt.“ (tip) HB: Schauburg; H: CinemaxX Nikolaistraße

Tim Burton‘s Corpse Bride USA/Großbritannien 2005 R: Tim Burton

“Hochzeitsschwüre sind eine ernste Sache. Victor lernt das auf makabre Weise, als er sich in einem düsteren Wald, wo er sich auf die Trauung mit Victoria vorbereitet, unversehens als Bräutigam einer ,Leichenbraut‘ wiederfindet und von dieser ins Totenreich verschleppt wird. Trotz seines anfänglichen Entsetzens kommen sich Victor und seine unheimliche Frau, die durch ein tragisches Schicksal zu Tode gekommen ist, langsam näher, und die Einwohner des Orkus entpuppen sich als wesentlich fideler als die Lebenden. Nichtsdestotrotz sehnt sich Victor zurück - und nach seiner Victoria. ,The Corpse Bride‘ ist nach ,Nightmare Before Christmas‘ Tim Burtons zweiter Puppenfilm, und wieder vollbringt er mit der Stop-Motion-Animation wahre Wunder und lässt ein Feuerwerk an phantastischen Einfällen los.“ (Rheinischer Merkur) HB: City (auch OV

U

U-Carmen Südafrika 2005, R: Mark Dornford-May, D: Andile Tshoni, Pauline Malefane

„Für ihre raue, zeitgenössische Version von George Bizets populärer Oper ‚Carmen‘ verlegten der südafrikanische Bühnenregisseur Mark Dornford-May und seine Theatergruppe die Handlung ins Township Khayelitsha bei Kapstadt. Zu Bizets Original-Libretto, mit (untertitelten) Texten im Landesdialekt Xhosa, entfaltet sich zwischen Wellblechhütten die Tragödie der freiheitsliebenden Arbeiterin Carmen, die einem Polizisten Herz und Verstand raubt. Dass die Berlinale-Jury dem Eifersuchtsdrama gleich den Goldenen Bären zuerkannte, spricht allerdings eher für ein politisches als für ein künstlerisches Bekenntnis.“ () HB:Gondel

V

Vom Himmel hoch (Quand tu descendras du ciel) Frankreich/Belgien 2003, R: Eric Guirado, D: Benoît Giros, Serge Riaboukine/ Originalfassung mit Untertiteln

Kritik siehe auf der nächsten Seite Kino 46

W

Wächter der Nacht Rußland 2004, R: Timur Bekmambetow , D: Konstantin Khabensky, Wladimir Menschow, Valeri Zolotukhin

„Die Nachtwache ist in diesem Film ein ziemlich harter Job, denn im Moskau von heute treiben Vampire ihr Unwesen. Die temporeiche und mit allerlei technischen Finessen aufgemotzte Inszenierung des Regisseurs Timur Bekmambetow machte dieses Fantasy-Spektakel zur erfolgreichsten russischen Produktion der vergangenen Jahrzehnte – doch die Zusammenhänge des konfusen Plots bleiben ebenso im Dunkeln wie die lichtscheuen Protagonisten.“ (Der Spiegel) HB: City

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park

„Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen, und das ist um so bemerkenswerter, weil sie das typisch britische Paar nicht amerikanisiert oder globalisiert haben, und hier mit dem gleichen, so naiv und warmherzig wirkenden, Humor arbeitet, auf dem sie ihre früheren Erfolge begründeten. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. Von Frankenstein über King Kong bis zu den britischen Ealing-Komödien wird hier aufs Vergnüglichste die Filmgeschichte geplündert, und die Anspielungen fügen sich nahtlos in die Geschichte ein.“ (hip) HB: Cinema, CineStar, CineSpace; H: Apollo Studio

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

„Ver....., was wissen wir eigentlich?“ könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. So wird immer wieder scheinbar völlig unmotiviert von den dozierenden Akademikern auf eine Spielhandlung geschnitten, in der die Schauspielerin Marlee Matlin sich schrittweise von einer frustrierten Fotografin in eine erleuchtete Esoterikerin verwandelt. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Beep are they doing?` (hip) HB: Schauburg

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

„Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) HB: Atlantis; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Willkommen im Club Deutschland 2005, R: Holger Borggrefe, D: Franz Joseph Dieken, Kasia Naumow

„Ein Maurer, eine Hauswirtschafterin und eine angehende Ärztin, die im selben Hamburger Mietshaus leben, verlieren am selben Tag ihre Jobs: Drei Fälle von Arbeitslosigkeit, die der Film in klassischer Parallelmontage verfolgt, wobei sich die Figuren nur selten begegnen und jede bemüht ist, ihre missliche Situation zu verbergen und zu verarbeiten. Ein trotz dramaturgischer und darstellerischer Schwächen durchgehend spannender Gegenwartsfilm, der souverän auf dem schmalen Grat zwischen Tragödie und Komik balanciert und seine Stärken in der originären Atmosphäre hat.“ (filmdienst) HB: City

Wo die Liebe hinfällt USA 2005, R: Rob Reiner, D: Jennifer Aniston, Kevin Costner

„Rob Reiners Komödie spielt mit der Idee, dass es für die Ereignisse in dem Kinoklassiker „Die Reifeprüfung“ ein reales Vorbild gab. Über 30 Jahre später erfährt die frischverlobte Sarah, dass ihre Familie einst die Vorlage abgab für Charles Webbs Roman und Mike Nichols‘ Film. Komödienspezi Rob Reiner gibt seine Version davon, was womöglich nach der Flucht aus der Kirche, dem Ende von „Die Reifeprüfung“, passierte. Shirley MacLaine spielt als fiktiv-reale „Mrs. Robinson“ unbekümmert derb auf, kann aber nicht auffangen, dass die originelle Grundidee in einer konventionellen Romanze verpufft, der mehr Tempo und Esprit gut getan hätten.“ (tip) HB: CinemaxX; CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX, DEL: MaxX; H: CinemaxX

Z

Der Zauberer von Oz USA 1939, R: Victor Fleming, D: Judy Garland, Toto

Was haben Salman Rushdie, David Lynch, Elton John und Millionen amerikanischer Kinder gemeinsam? Sie sehen sich alle Jahre wieder zu Weihnachten den gleichen Film an. Sie alle sind in den Bann des „Wizard of Oz“ geschlagen. Rushdie bekennt in seinem liebevollen Essay „a short text about magic“, dass dieser Film sein „very first literary influence“ gewesen sei; Lynch hat „Blue Velvet“ und „Wild at Heart“ reichlich mit Zitaten aus dem Hollywoodklassiker gespickt, und Elton Johns „Goodbye, Yellow Brick Road“ ist offensichtlich ein Tribut an Dorothy aus Kansas und ihren Hund Toto. (hip) Kino 46

12 Tangos – Adios Buenos Aires Deutschland 2005, R: Arne Birkenstock

„Gegen die gängigen Projektionen der eigenen Sehnsüchte auf das Fremde setzt Regisseur Arne Birkenstock in seinem Dokumentarfilm ‚12 Tangos – Adios Buenos Aires‘ den analytischen Blick und findet im Tango eine historische und politische Aussage. Kenntnisreich, informativ und einfühlsam zeigt der Film ein Stück argentinische Realität, ohne jemals angestrengt didaktisch zu sein – wie ein perfekter Tango, in dem das Komplizierteste wie eine spontane Geste wirkt.“ (tip) HB: Gondel

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen