Staatsanwalt angeblich von kurdischen Rebellen getötet

IRAN Möglicherweise steht die separatistische PJAK hinter der Tat. Behörden melden vier Festnahmen

TEHERAN apn/taz | Vermutlich kurdische Rebellen haben nach Angaben der Behörden in der nordwestiranischen Stadt Khoi einen Staatsanwalt getötet. Zwei Männer hätten am Montagabend auf Vali Hadschgholisadeh vor dessen Haus geschossen, meldete am Dienstag der englischsprachige Sender Press TV. Vier Verdächtige seien festgenommen worden.

Hadschgholisadeh befasste sich den Meldungen zufolge besonders erfolgreich mit Korruptionsfällen. Er soll in den vergangenen Tagen Todesdrohungen erhalten haben und erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Stadt Khoi liegt rund 780 Kilometer nordwestlich von Teheran in der Nähe der Grenze zur Türkei. In dem Gebiet kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen kurdischen Rebellen und iranischen Sicherheitskräften. Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Isna zitierte den Leiter der Provinzjustizbehörde, Mohammad Ali Mussawi, mit der Bemerkung, bislang habe sich noch niemand zu dem Attentat bekannt. Aufgrund der Todesdrohungen glaube er persönlich aber, dass vermutlich eine kurdische Rebellengruppe in das Attentat verwickelt sei. Anderen Angaben zufolge soll sich die kurdische PJAK zu dem Anschlag bekannt haben.

Die 2004 gegründete PJAK (Partei für ein freies Leben Kurdistans) ist eine mit der türkisch-kurdischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbündete Gruppe. Im Iran gilt die PJAK als eine terroristische Organisation. Seit Februar 2009 steht sie auf der Terrorliste der USA.