GALERIE THOMAS SCHULTE
: Wider die Eigenschaftslosigkeit

Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ blieb unvollendet. Der Künstler Michael Müller schreibt ihn weiter. Doch er vollendet nicht, sondern vollzieht eine Übersetzung in sein eigenes Zeichensystem. Er greift Motive auf und stellt sie in neue Zusammenhänge. In „18 Ausstellungen“ rückt er seine 17 Jahre währende Auseinandersetzung mit dem Text auf eine komplexe Verweisebene, die es in ihrer Verstiegenheit mit Musils literarischem Kosmos aufnehmen kann. Der Zyklus beginnt mit „Ex Situ“ und „Prolog: Skizze einer Ausstellung. Vom Problem heute zeitgenössisch zu sein“. Müllers Hoffnung, Vorläufigkeiten und Unfertigkeiten im Netz von Bezügen eine Gestalt zu verleihen, ist spannend. Ob sie Wirklichkeit wird, entscheidet die Zeit. WOE

■ Bis 20. April, Di.–Sa., 12–18 Uhr, Charlottenstr. 24