Fangquote II: Mehr Walfang erlaubt

Norwegens Walfänger können sich über ihre neue rot-grüne Regierung freuen: Im kommenden Jahr dürfen sie 1.052 Wale jagen. Das sind 256 mehr, als nach der Walfangquote für 2005 erlaubt waren. Und es ist die höchste Zahl, seit die Internationale Walfangkommission IWC 1986 ein globales Moratorium verhängte, um die völlige Ausrottung der Bestände zu verhindern. Vor diesem Fangverbot hatten norwegische Walfänger jährlich etwa 1.800 Wale erlegt.

Weil die Walfänger in den letzten Jahren Schwierigkeiten hatten, die zugeteilte Quote überhaupt zu harpunieren, wird 2006 sogar ein neues Meeresgebiet rund um die arktische Insel Jan Mayen für den Fang geöffnet. Die sozialdemokratische Fischereiministerin Helga Pedersen rechtfertigte die neue Quote als „einen weiteren Schritt hin zu einer dem Ökosystem geschuldeten Regulierung des Walbestands“. Weniger Wale fräßen den Fischern also weniger von den Fischen weg, die sie selbst gern fangen möchten. Pedersen bezog sich dabei auf Schätzungen, nach denen die Wale und Seehunde im Nordatlantik jährlich 5,5 Millionen Fisch und Krill verdrücken. Das wäre tatsächlich die doppelte Menge des gesamten Fischfangs in diesem Gebiet. R. WOLFF