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DAS ENTSCHEIDENDE DETAILEinfach aufklappen

Der NSU-Prozess am Oberlandesgericht in München: Platz sparen und trotzdem beisitzen

Es ist nicht nur in Deutschland ein guter, alter Brauch, sich etwas einfallen zu lassen, wenn mehr Gäste kommen möchten, als ursprünglich vorgesehen. So gibt es etwa den schönen, gerne auf Geschirrhandtücher gestickten Spruch: „Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Tu’ Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen.“

Im Falle des NSU-Prozesses im Oberlandesgericht München kommt man mit zusätzlichem Wasser allein allerdings nicht weiter: Es fehlt bekanntlich an Sitzplätzen für den Prozess begleitende JournalistInnen. Die Türkei ist erbost. Muslime in Deutschland sind erbost. Guido Westerwelle ist besorgt. Das Bundesverfassungsgericht verlangt nach Stellungnahmen aus München. Doch in München selbst kommt anscheinend niemand auf die Idee, einmal den Blick – wenn schon nicht über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus – in Richtung der Stadteile München-Eching oder München-Brunnthal zu wenden. Dort befinden sich die Ikea-Filialen der Bayern-Metropole, die beide preisgünstige KLAPPSTÜHLE vorrätig haben. Das Modell „Jeff“ kostet zum Beispiel nur 5,99 Euro pro Stück und kann nicht nur zusammen geklappt werden sondern auch „an einen Wandhaken gehängt werden“, so wird Platz auf dem Fußboden frei. Falls „Jeff“ nicht mit der Würde eines bayerischen Gerichts in Einklang stehen sollte, böte sich das stylishe Model „Frode“ für 29,99 an.

Kommen mehr JournalistInnen als geladen: einfach aufklappen und dazu stellen, willkommen heißen und anfangen. Entdecke die Möglichkeiten. MRE

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