Justiz entlastet Beslan-Behörden

MOSKAU ap ■ Nach Darstellung der russischen Justiz trifft die Behörden von Beslan keine Schuld am blutigen Ausgang des Geiseldramas in einer Schule vor 16 Monaten. Die Ermittlungen einer Expertenkommission hätten ergeben, dass keinerlei Vorschriften verletzt worden seien, hieß es in einer gestern verbreiteten Erklärung des stellvertretenden Generalstaatsanwalts Nikolai Schepel. Angehörige der 331 Opfer, die den Behörden wiederholt Versagen vorgeworfen haben, reagierten empört. Ihre Version der Vorgänge sei schlicht ignoriert worden, kritisierte das Komitee der Mütter von Beslan. Bei der Befreiungsaktion habe die Polizei unnötig viele Flammenwerfer und Granaten eingesetzt und damit zum Tod zahlreicher Unschuldiger beigetragen. Das Ermittlungsergebnis stand auch im Widerspruch zu einem früheren Bericht eines regionalen Parlamentsausschusses.