Neues Jahr
: Licht und Schatten bei Ole von Beust

Beim traditionellen Neujahrsempfang hat Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) am Sonntag die Wünsche von etwa 800 Hansestädtern zum Jahr 2006 entgegengenommen. Im Rathaus reihten sich die BesucherInnen hinter den unvermeidbaren Hamburger Originalen „Zitronenjette“ und „Hans Hummel“ ein, um ihre Grüße persönlich zu überbringen. Die Tradition des Hamburger Neujahrsempfangs geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Damals machten die in der Stadt residierenden Diplomaten und Honorationen dem Bürgermeister ihre Aufwartung.

In seiner Neujahrsansprache hat von Beust erwartungsgemäß eine positive Bilanz gezogen. „Wenn wir uns die Stadt anschauen, können wir sagen, es ist ein gutes Jahr gewesen“, behauptete der Bürgermeisters am Silvesterabend auf Hamburg 1. Immerhin hielten 91 Prozent der Menschen in der Hansestadt Hamburg für eine lebenswerte Stadt. „Mit dieser Zahl sind wir an der Spitze in ganz Deutschland“, freute er sich. Und vor allem wirtschaftlich gehe es weiter voran. Beispiele seien der boomende Hafen, die Luftfahrtindustrie mit Airbus, der wachsende Tourismus und die Investitionen in die Hafencity. „Das alles heißt, es geht wirtschaftlich bergauf“, so seine Deutung. In Hamburg laufe es wirtschaftlich besser als im Rest der Republik: „Darüber können wir froh und stolz sein. Denn es ist das Ergebnis unseres gemeinsamem Fleißes.“

Lobend hob Beust das soziale Engagement in der Stadt hervor, in der viele sagen würden: „Was ich hier verdient habe, gebe ich auch an die Menschen weiter.“ Das sei „ein gutes Zeichen“. Aber wo viel Licht sei, da sei bekanntlich auch viel Schatten. „Die furchtbaren Fälle, in denen sich Eltern nicht um ihre Kinder gekümmert haben und in denen auch die Stadt nicht immer in der Lage war zu helfen“, müssten Ansporn sein, für die Schwächsten der Schwachen da zu sein. „Deshalb wird es im nächsten Jahr darum gehen, die Hilfe, vor allem für Kinder, die in Not sind, zu konzentrieren“, versprach der Bürgermeister. SMV