Proteste vor dem Grand Prix

BAHRAIN Demonstranten fordern angesichts der Repression die Absage des Formel-1-Rennens

ISTANBUL/MANAMA | Unmittelbar vor dem Formel-1-Rennen im arabischen Königreich Bahrain hat die dortige Polizei nach Angaben von Aktivisten erneut mindestens sechs Regierungsgegner festgenommen. Sie seien nach einer Razzia in der Ortschaft Sitra westlich der Hauptstadt Manama abgeführt worden, erklärten Oppositionelle am Sonntag. In Manama selbst gingen nach Angaben von Augenzeugen Hunderte Schüler auf die Straße, um gegen die Großveranstaltung zu protestieren. Dabei sei es erneut zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt. Die Demonstranten fordern, dass der Grand Prix in ihrem Land abgesagt wird. In einem Staat, in dem die Rechte der Bürger nicht geachtet würden, dürfe kein Formel-1-Rennen stattfinden, argumentieren sie. Für den Nachmittag waren weitere Protestmärsche geplant. Die Opposition in Bahrain hatte im Februar 2011 versucht, durch Massenproteste radikale Reformen in dem Staat am Persischen Golf zu erzwingen. Das Herrscherhaus von Bahrain löste die Proteste damals mit Gewalt auf. Seitdem gibt es immer wieder Unruhen. (dpa)