De Maizières Plan für Afghanistan

VERTEIDIGUNG Minister erklärt im taz-Interview, warum er 800 Soldaten am Hindukusch lassen will. Die Bundeswehr werde aber nicht allein dort bleiben

BERLIN taz | Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat im taz-Interview erläutert, warum Deutschland sich so früh festgelegt hat, nach dem offiziellen Abzugsdatum ab 2015 noch 600 bis 800 Soldaten nach Afghanistan schicken zu wollen.

Demnach möchte die Bundesregierung verhindern, dass sich die Nato-Partner zu schnell aus Afghanistan zurückziehen und das Land sich selbst überlassen. „Wir haben ein konditioniertes Angebot abgegeben, das auf den bisherigen Nato-Planungen basiert“, sagte de Maizière. Diese sehen vor, 8.000 bis 12.000 Soldaten insgesamt ab 2015 außer in Kabul auch im Norden, Osten, Süden und Westen des Landes zu stationieren.

„Wir wollen dazu beitragen, dass es bei der beschriebenen Planung auch bleibt“, erläuterte de Maizière, „manche meinen, 8.000 bis 12.000 Soldaten seien zu viel. Das finden wir nicht.“ De Maizière kündigte an: „Wenn nun aber die USA, Italien oder andere von diesem Modell abrücken, werden wir auch nicht dabeibleiben können. Wir werden nicht als einziges Land außerhalb Kabuls präsent sein.“ UWI

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