galerienspiegel
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Hubert Fichte – Leonore Mau: Eine Lebensreise: Das Kunstprogramm des neuen Jahres kann erst beginnen, wenn das alte abgeschlossen ist. So trumpfen diese Woche einige Ausstellungen noch einmal mit Aktionen und Publikationen auf. Zum Abschluss der großen Literaturausstellung über das Leben und die gemeinsamen Reisen des Schriftstellers Hubert Fichte und der Fotografin Leonore Mau tragen fünf Freunde und Wegbegleiter aus Fichtes Werken vor. Unter der Moderation des Literaturkritikers und Kurators der Ausstellung, Wilfried F. Schoeller, lesen Roswitha Quadflieg, Thomas Meinecke, Thomas Palzer, Hermann Peter Piwitt und Peter Rühmkorf.

Sonntag, 8. Januar, 16 Uhr, Deichtorhallen – Haus der Photographie – Aktuelle Kunst, Deichtorstraße 1+2

Claus Böhmler – Künstliche Paradiese: In seinem Interesse für das Randständige der Alltagskultur befasst sich der Fluxuskünstler in dieser Ausstellung mit den Stech- und Krabbeltieren, die zumal bei der Beschreibung von traumhaften Tropenorten stets geflissentlich unerwähnt bleiben. Zur Finissage steht der die Schulbuchweisheiten in Wort und Bild seltsam verändernde ehemalige Professor der Hamburger Hochschule für bildende Künste zum Gespräch zur Verfügung und stellt einen kleinen Insektenkatalog vor.

Freitag, 6. Januar, 19 Uhr, Einstellungsraum e.V. für Kunst im Straßenverkehr, Wandsbeker Chaussee 11; geöffnet bis dahin noch Do+Fr 17–20 Uhr

target: autonopop. Open mic. Eine Neujahrsklärung ganz anderer Art geben Tobias Still, Rahel Puffert und Michael Chevalier ab: Sie öffnen eine Diskussionsrunde zu verschiedenen Themen des Kunstbetriebes. Stimmt es, dass „ohne Sammler nix geht“? Wie ist das mit dem „Ende der Avantgarde“? Finden sich „Alternativen zur Netzwerklogik“? „Gibt es eine Existenz außerhalb des Sichtbaren?“ Oder, gemeiner: „Welche Form von sozialer Kompetenz ist nötig, um die Grenzen von intellektueller Kompetenz zu verbergen?“

Freitag, 6. Januar, 20 Uhr, trottoir zeitgenössische kunst tag und nacht, Hamburger Hochstraße 24 (am Hein-Köllisch-Platz)

Sabine Otto – Unisono: Mit Uniformen wird militärischer Gleichschritt und hierarchischer Konformismus, mindestens aber geliehene Autorität als Teil eines Ganzen verbunden. Die Fotografin Sabine Otto aber inszeniert Gruppen von Menschen, die in ihrer Freizeit uniformiert und ritualisiert auftreten und damit gemeinsame politische, gesellschaftliche und kulturelle Standpunkte ausdrücken wollen.

Eröffnung: Samstag, 7. Januar, 20 Uhr, Linda e.V. – Ausstellungsraum & Atelier, Hein-Hoyer-Straße 13; Do 17–21, Fr+Sa 20–22, So 16–19 Uhr; bis 17. Januar

Christina Augustesen/Elina Braunstein: Gemeinsam haben die beiden dänischen Architektinnen ein Manifest zu Design und Inszenierung von Räumlichkeiten entwickelt. Durch die Inspiration der dänischen Sängerin Majbritte Ulrikkeholm hat Christina Augustesen dazu eine Bilderserie gestaltet, die den Bedeutungshorizont über den Anlass hinaus verschiebt und erweitert.

Eröffnung: Freitag, 6. Januar, 19 Uhr, salon, Bahrenfelder Steindamm 39; geöffnet: 7.+8. Januar: 11–15, 12. Januar: 19.30–22, 15. Januar: 17–19.30 Uhr

Myriam Resch – Malerei: Die Künstlerin malt in grellen und leuchtenden Farben und schablonenhaft flächigem Duktus umgrünte Häuser der klassischen Moderne, aber auch Wohnwagen und sonstige bauliche Interventionen in die Natur.

Plan b – Kunstraum, Bernstorffstraße 99, samstags 15–18 Uhr; noch bis 14. Januar

Sonja Alhäuser – Bloody Mary: Nach dem Cocktailklassiker hat die 1969 geborene Künstlerin ihre installative Ausstellung benannt. Die besteht aus prozesshaften, auch blutigen Zeichnungen, die Lust und Verfall betonen. Dazu gibt es süßschaurig ein zum Verzehr geeignetes Wandbild aus Marzipan.

Artfinder, Admiralitätstraße 71, Mi–Fr 12–18, Sa 12–15 Uhr; noch bis 21. Januar

Einzugsformalitäten: Auf 200 Quadratmetern eines Jugendstilhauses hat die Kunsthistorikerin Nicole Schwarzbauer mit dem schönen Untertitel „Kunst- und Kollateralladen“ eine neue Galerie eröffnet, die vor allem Studenten mit aktueller Kunst, Design und Konzertkarten versorgen will. Zehn Hamburger Künstlerinnen und Künstler von Michael Conrads bis Annika Unterburg machen den Anfang.

14 Dioptrien, Schlüterstraße 14, Mi–Fr 12–19, Sa 12–15 Uhr; noch bis 6. Januar  HS