piwik no script img

Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Um die Sache erst einmal ruhig anzugehen (weil laut wird es hier noch allemal, also wirklich richtig L-A-U-T), und da hätte man mit The Leisure Society eine Band, bei der die Musik voller Geigen hängt, dass es einem doch wieder ganz warm ums Herz wird, wie man hier einmal mehr die Transformationsarbeit leistet, den Folkpop der Sechziger in die Gegenwart zu holen. File under die englische Antwort auf die US-amerikanischen Vorarbeiten von Grizzly Bear und Fleet Foxes. Am Samstag im Admiralspalast. Und weitermachen kann man in dieser Sache gleich mit Grand Archives, die aus Seattle kommen (wie Fleet Foxes) und ihre Platten bei Sub Pop herausbringen (wie Fleet Foxes) und noch ein kleines bisschen mehr nach Klampfengitarre klingen und nach einem vor der Holzhütte sitzendem Sing-a-long, bei dem die Vokalharmonien allerdings im zartesten Pop-Pastell sitzen. So wie, nun ja, bei den Fleet Foxes. Am Dienstag im Café Zapata. Genug jetzt aber mit dem Indiefolk. Lauter. Wird es wenigstens zwischendurch bei James „Blood“ Ulmer, in dessen Gitarre der ganze Hendrix wohnt und die musikalischen Exzesse der No Wave und halt auch die Weisheit des Blues. Wobei sich bei seinem Auftritt letztes Jahr im Quasimodo durchaus manche lahmeren Passagen fanden, die aber immer wieder von einer Musik in euphorisierender Intensität weggewatscht wurden. Und Ulmer-Intensität ist musikalische Champions-League. Nach der Gruppenphase. Mit seinem klassischen Black Rock Trio spielt er am Sonntag wieder im Quasimodo. Und jetzt richtig L-A-U-T. Keiji Haino, der japanische Gitarrenberserker. Macht einen Lärm wie den, als sich Rumpelstilzchen zerrissen hat vor Wut. Was Haino übrigens auch auf der Bühne nachstellen kann. Beim Club Transmediale ist er gleich in zwei Projekten zu erleben, Sonntag und Montag im WMF.

■ The Leisure Society: Admiralspalast, Sa, 21 Uhr. 14 €

■ Grand Archives: Café Zapata, Di, 21 Uhr. VVK: 12 €

■ James „Blood“ Ulmer Black Rock Trio: Quasimodo, So, 22 Uhr. 22 €

■ Keiji Haino: WMF, So/Mo, 21 Uhr. 12/14 €. www.clubtransmediale.de

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen