Alles fließt – öffentlich

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung fusionieren und bleiben auch zukünftig in städtischer Hand

Das Ziel ist klar: Stabile Gebühren, Einsparungen durch so genannte Synergieeffekte und eine gesichterte, saubere Wasserversorgung für alle Hamburger Haushalte. Das jedenfalls erwartet Bausenator Michael Freytag (CDU) von dem Zusammenschluss der Hamburger Stadtentwässerung und der Hamburger Wasserwerke. Seit dem 1. Januar sind die beiden städtischen Unternehmen in dem Konzern „Hamburg Wasser“ miteinander verbunden.

Mit einem zu erwartenden Gesamtumsatz von rund 470 Millionen Euro ist dabei Deutschlands größtes kommunales Wasser- und Abwasserunternehmen entstanden. Und darauf ist Freytag sichtlich stolz. „Wir gehen hier einen ganz besonderen Weg“, entsagte der Senator gestern vor der Presse allem Gewöhnlichen. Gewöhnlich – das ist für ihn „die Wasserversorgung zu privatisieren, wie es andere Städte tun“. Freytag zufrieden: „Das machen wir nicht.“

Durch innerbetriebliche Zentralisierungen und Zusammenlegungen soll das neue Unternehmen die Kräfte von Wasserwerken und Stadtentwässerung „bündeln“, um – so der hehre Anspruch – „schneller, leistungs- und wettbewerbsfähiger“ zu werden. Ob dann noch alle 2.500 Arbeitsplätze, die beide Unternehmen in den neuen Konzern einbringen, benötigt werden, vermochte Freytag nicht zu sagen. „Betriebsbedingte Kündigungen“ aber schloss der Senator immerhin aus.

Das neue Unternehmen will zudem Mitte 2006 ein „Kompetenzzentrum Wasser Hamburg“ gründen, das über einen Jahresetat von 500.000 Euro verfügen wird. Aufgabe der Einrichtung wird es sein, das eigene Knowhow in Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungseinrichtungen besser zu vermarkten und anderen Ländern in Asien oder dem Nahen Osten gewinnbringend zur Verfügung zu stellen.

Zur Förderung des Hamburger Sports will der neue Konzern zudem jährlich eine Million Euro bereitstellen. MAC