Ein Ausschuss soll her

Die Grünen fordern ein eigenes parlamentarisches Gremium, das sich mit der Überseestadt befasst

Bremen taz ■ Die Grünen in der Bürgerschaft wollen einen eigenen parlamentarischen Ausschuss einsetzen, der sich mit der „Entwicklung der Überseestadt“ befassen soll. Der Ausschuss soll die Einhaltung der für die Überseestadt beschlossenen Ziele überwachen, die weitere Entwicklung begleiten und eigene Vorschläge erarbeiten.

„Bisher wurde die Überseestadt wie eine Gewerbefläche auf der grünen Wiese entwickelt und vermarktet“, sagte die stadtentwicklungspolitische Sprecherin Karin Krusche. Ein Hafenbecken sei bereits zugeschüttet, viele Gebäude seien einfach abgerissen worden – „um möglichst viel freie Fläche zu erzeugen“.

Dabei bestehe „gar kein Bedarf“ an einem weiteren Gewerbegebiet oder Bürostandort. Das belegten schon die schleppende Vermarktung der leer geräumten Grundstücke in der Überseestadt und die aufgeschobenen Investitionsprojekte im Technologiepark.

Die Fraktionen der großen Koalition selbst hatten sich schon vor gut zwei Jahren für eine verstärkte Wohnnutzung eingesetzt, die seinerzeit beschlossenen Entwicklungsziele „wurden jedoch nicht umgesetzt“, kritisieren die Grünen. „Die Überseestadt bietet mit ihrer Innenstadtnähe, der Lage am Wasser und dem historischen Gebäudebestand hervorragende Voraussetzungen für integrierte Strukturen von Arbeiten, Kultur, Dienstleistungen, Gewerbe und Wohnen“, begründet Krusche. Dieses Potenzial dürfe nicht verschenkt werden. Daher bedürfe es einer parlamentarischen Kontrolle. Mit eigenem Ausschuss. mnz