Konflikt abgeflaut

MESSE-STREIT Ein Kompromiss sieht vor, die Windenergie-Branche jährlich abwechselnd in Hamburg und Husum zusammen kommen zu lassen

Auch der Hauptrepräsentant der Branche trägt den Kompromiss mit

Der Streit um die Windmesse zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg ist beendet. Am heutigen Montag wird in Rendsburg ein Kooperationsvertrag der beiden Messegesellschaften unterzeichnet. Nach taz-Informationen sieht er vor, dass künftig im jährlichen Wechsel eine internationale Windenergiemesse in Hamburg und eine nationale in Husum stattfindet. Den Auftakt macht im kommenden Jahr Hamburg.

Dafür gründen beide Städte eine gemeinsame Gesellschaft, die alle Risiken und Gewinne teilt. Die Vereinbarung läuft über zunächst zehn Jahre mit der Option auf Verlängerung. Auch der Hauptrepräsentant der Branche, der Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), trägt diesen Kompromiss mit: Er hat bis mindestens 2019 seine Beteiligung an beiden Veranstaltungen zugesichert.

2011 hatte der VDMA sich dafür ausgesprochen, die internationale Leitmesse der Windenergiebranche, die seit 1989 alle zwei Jahre im nordfriesischen Husum stattfindet, nach Hamburg zu verlagern. Das hatte zu einem heftigen Konflikt zwischen den beiden Messegesellschaften geführt – und zu einem politischen Streit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg. In Kiel war man der Ansicht, das Hamburger Vorgehen sei mit gutnachbarschaftlichen Beziehungen nicht recht vereinbar.

Im Gegenzug wollte Schleswig-Holstein den Hamburgern dann nicht länger erlauben, ihren Hafenschlick in der Nordsee loszuwerden. Das hat inzwischen zu massiven Versandungen in der Elbe geführt, so dass immer mehr große Schiffe Probleme bekommen, den Hamburger Hafen anzulaufen. Mit einem Kompromiss in Sachen Windmesse kommt auch dieser Konflikt einer Lösung näher.  SMV