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spanier und finnen zur lage im irak

El País aus Madrid meint: Mit über 130 Toten hat der Irak gestern den blutigsten Tag seit vier Monaten erlebt. Offenbar haben die Wahlen vom Dezember vergangenen Jahres nicht dazu beigetragen, das Land zu befrieden, und damit straft die Realität den Optimismus von US-Präsident George W. Bush Lügen. Ein Abzug von US-Truppen dürfte unter diesen Umständen schwierig werden. Nach den Spaniern und Niederländern haben inzwischen Bulgaren und Ukrainer das Land verlassen, andere werden folgen. Militärisch ändert dies nicht allzu viel, aber politisch: Die USA stehen zunehmend allein in einem Irak da, der sich ständig an der Grenze zum Bürgerkrieg befindet.

Hufvudstadsbladet aus Helsinki schreibt: Die Kluft zwischen den religiösen Gruppen der Sunniten und Schiiten im nach wie vor besetzten Irak ist tief und wenn sich die Prognosen bewahrheiten, könnten die Schiiten und die kurdische Minderheit im Lande zusammen die neue irakische Regierung in Bagdad bilden und damit die Sunniten von der Macht ausschließen. Sollte es dazu kommen, ist das Risiko groß, dass auch die Sunniten in Zukunft Gewalt als den besten Ausweg ansehen. Der Irak braucht jetzt eine Allparteienregierung, um das Risiko eines Bürgerkriegs im Lande zu senken und um die nach wie vor schwache irakische Wirtschaft zu stärken.

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