EIN JAHR SPÄTER

Am 9. Januar 2005 unterzeichneten Sudans Regierung und Südsudans Rebellenbewegung SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsbewegung) im kenianischen Naivasha ein Friedensabkommen, das einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg im Südsudan beendete. Dieser Krieg hat seit 1983 rund zwei Millionen Tote und vier Millionen Vertriebene gefordert. Das Friedensabkommen gibt dem Südsudan Autonomie unter SPLA-Führung und sieht für 2011 ein Unabhängigkeitsreferendum für den Süden vor. Südsudan ist anders als der Norden des Landes von nichtmuslimischen schwarzafrikanischen Völkern besiedelt.

Gemäß dem Abkommen wurde SPLA-Chef John Garang im Juli 2005 Vizepräsident des Sudan unter Staatschef Omar el-Beshir, der 1989 die Macht in einem Militärputsch ergriffen und eine islamistische Diktatur gegründet hatte. Ende Juli starb Garang bei einem Hubschrauberabsturz und wurde durch seinen Vize Salva Kiir ersetzt. D.J.