Flucht in die Selbstständigkeit

Für die wohnortnahe Versorgung mit Schnaps, Bier und anderen Überlebensnotwendigkeiten steht in Köln eine Berufsgruppe bereit, die scheinbar nie schläft. Manche der Kioske sind so klein, dass sie bei der Kölner Industrie- und Handelskammer nicht mal zu den 832 Läden dieser Kategorie gerechnet werden. Zu gering ist ihr Umsatz. Von den gut 1.000 Kiosken der Domstadt befindet sich ein Großteil in der Hand türkischer oder türkischstämmiger Gewerbetreibender. Dabei ist deren selbstständige Tätigkeit offenbar häufig die unmittelbare Folge von Arbeitslosigkeit oder Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt. In der jüngsten Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (April 2005) zur „Bedeutung der ethnischen Ökonomie in Deutschland“ führt man die Gründungsaktivitäten auf eine deutliche Erhöhung der Erwerbslosenquote unter niedrig qualifizierten Arbeitssuchenden zurück. THS