galerienspiegel
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Ole Grönwoldt – Die anachronistische Linie und Kai Müllenhoff / Gloaming Las Vegas: Zwei Zugänge zur Stadtlandschaft: Der Hamburger Ole Grönwoldt überlagert in seiner neomodern abstrakten, von geraden Linien geprägten Malerei den Rhythmus von Hochhausfassaden mit Strichcodes, in denen Telefonnummern verschlüsselt sind. Dazu zeigt Kai Müllenhoff strahlende Informations- und Zitatarchitektur von Las Vegas in fotografischen Leuchtkästen.

Eröffnung: Do, 12. 1., 19 Uhr, Projektraum Rothenburgsort, Rothenburgsorter Marktplatz 3, Do 19– 22, Sa+Di 14–18 Uhr; bis 24.1.

Hajo Schiff – Kunstgeschichte der Raumfahrt: Vor zwanzig Jahren eroberte der erste deutsche „Artonaut“ das All: in einer Holzkiste zehn Tage über der Hamburger Kunsthalle schwebend. In einer Vortrags- und Dokumentionskollage im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Rückkehr ins All“ beleuchten der Hamburger Kunstkritiker Hajo Schiff und der Künstler Dieter Rühmann das damalige, bahnbrechende Ereignis und seine Folgen.

Do, 12.1., 19 Uhr, Kunsthalle (Veranstaltungsraum der Galerie der Gegenwart)

Dorothea Goldschmidt und Mark Noll: Hier stellt sich die Kunst in den Dienst der Forschung nach dem Sentimentalen: Dorothea Goldschmidt untersucht die Phänomene der Spielzeug- und Partywelten in Zeichnungen, Objekten und Rauminstallationen. Ihr Blick gilt dabei dem Süßlich-Kitschigen, dem Ornamentalen und Überwuchernden und dem Inszenierten – eben all dem, was mit den Sehnsüchten der Menschen spielt. Die verschiedenen Idealisierungsgrade im Porträt des Partners interessieren dagegen Mark Noll. Dazu verändert er die Erscheinungsformen der Bilder: Er fotografiert Teenagerzeichnungen und bläst sie zu Postern auf, er projiziert Zeichnungen nach Fotos in Internetforen zur Partnersuche und ironisiert Porträtplastiken durch kommentierende Aufsockelung.

Eröffnung: 13.1., 20 Uhr; Künstlerhaus FRISE, Arnoldstraße 26-30; Fr–So 16–18 Uhr; bis 29.1.

Jonathan Meese und Daniel Richter – Die Peitsche der Erinnerung: Sein historisches Interesse und die private Freundschaft mit dem Stader Stadtarchäologen brachten Daniel Richter dazu, die Dokumentation eines vor kurzem entdeckten Bischofsgrabes aus dem 14. Jahrhundert zu bearbeiten. In einer ersten Gemeinschaftsarbeit mit Jonathan Meese, einem Meister historischer Mystifikationen, entstanden 14 Gemälde, die nun auf die über tausendjährige Kreisstadt den Glanz zweier Stars des deutschen Kunstbetriebes werfen.

Eröffnung: Di, 17.1., 19 Uhr; Kunsthaus Stade, Wasser West 7, 21682 Stade; Di–Fr 10–17, Sa+So 10–18 Uhr; bis 19.3.

Tino Sehgal – Diese Beschäftigung, 2005: Seit November 2005 präsentiert die Hamburger Kunsthalle eine Arbeit des 1976 geborenen Künstlers. Da das Werk eine Aktion ist, die soziale Prozesse zum Thema hat, ist die Aufführungszeit begrenzt. Durch die weitere Unterstützung eines Sponsors kann die Intervention Sehgals nun bis zum 29. Januar 2006 verlängert werden.

Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr, Kunsthalle (Galerie der Gegenwart); verlängert bis 29. 1. HS