Als Ernst Jünger einmal der Sexualtrieb überkam

An einem Abend anno 1941 ging der Großschriftsteller Ernst JüngerIm Dunkel eines Pariser Lichtspieltheaters der neben ihm platzierten Kinderärztin Sophie Ravoux an deren beide DingerEr ging ihr aber an die beiden Dinger nicht wie’n Proll im Karnevalsjackett, mit Gummiadler in der Aktentasche, sowie hackevoll des BiersSondern als Homme de lettres, nüchtern, und in der ästhetisch einwandfreien Ausgehuniform des NazioffiziersNach dem Kino hatte Ernst Jünger Geschlechtsverkehr mit Sophie RavouxDann wandte er sich, den konkreten Geschlechtsverkehr quasi verallgemeinernd, seinem Tagebuch mit folgendem (erst jetzt entdeckten) Eintrag zu:„In der Umarmung hält der Mann die Frau so wie der Tiger das Lamm, und sie ihn, wie die Spinne die Fliege hält“Wir lesen dies, und wissend wohl, dass er uns nicht mehr hören kannRufen wir Ernst Jünger zu, beziehungsweise schreien wir ihn an:Ernst Jünger! Wir lasen schon viel krauses Zeug von Großschriftstellern, doch noch nieStießen hiebei wir auf eine die Grenze des Nackenhaarsichsträubens übertretende AnalogieWas für eine Schwäche des Gedankens, Herr Großschriftsteller und OffizierDie sich aus freiem Willen und per Übereinkunft vollziehende libidinöse Interaktion beim Menschen gleichzustell’n dem unbewussten Nahrungstrieb beim TierWas für ein Unfug, die vom Mann mit zweckgebundnem Streicheln eingedeckte Frau in eins zu setzen mit vom Tiger alles and’re als „gehalt’nem“, nämlich an der Kehle aufgeriss’nem LammUnd was für’n Humbug, die des Mannes zweckgebund’nes Streicheln dankbar returnier’nde Frau mit der die totgestoch’ne Fliege im Kokon bevorratenden Spinn’ zu scheren über einen KammMachen wir’s kurz, Ernst Jünger: Die Große Strafkammer der literarischen WeltVerurteilt sie zufolge dess postum zu nicht geringem Leseschmerzensgeld Horst Tomayer