Preis für Osthoff?

Für ihre Auftritte im ZDF-„heute journal“ und in der ARD-Talkshow „Beckmann“ soll Susanne Osthoff (Foto) für den Grimme-Preis nominiert werden. Ulrich Spies, Referent für den Preis im Grimme-Institut, bestätigte am Freitag einen entsprechenden Zeitungsbericht gegenüber der taz. Ein Journalist einer Berliner Tageszeitung habe die Nominierung vorgeschlagen.

Begründet wird der Vorschlag damit, Osthoff habe sich den typischen fest gefügten Projektionen der Medien von Menschen eindrucksvoll entzogen. Sie habe für sich den Respekt eingefordert, den Medienschaffende vor den Objekten ihrer Berichterstattung längst verloren hätten. „Sie hat die Erwartungshaltung der öffentlichen Meinung beispielhaft unterlaufen und damit gezeigt, worin Freiheit wirklich besteht: im Verzicht auf Beifall und Zustimmung anderer. Sie hat die Öffentlichkeit polarisiert und ins Nachdenken gebracht wie kein zweiter TV-Akteur im Nominierungszeitraum.“

Spies hält dies für „eine plausible Begründung“. Denkbar seien zwei Nominierungen: Zum einen könne das Gesamtkonzept der Sendung „Beckmann“ vom 9. Januar in der Kategorie „Information und Kultur“ nominiert werden, zum anderen Osthoffs herausragender Auftritt in der Sparte „Grimme-Preis Spezial“. Alle Zuschauer können sich an der Vergabe des Grimme-Preises beteiligen und Vorschläge dazu machen. Ob die Nominierung Osthoffs tatsächlich aufgegriffen wird, entscheidet in der nächsten Woche eine Kommission. Am 26. Januar werden die Nominierungen öffentlich bekannt gegeben. MICHAEL AUST