Gazprom gefragt

Jetzt können auch Ausländer die Aktien des Giganten kaufen. Der sichert Deutschland weiter Gaslieferungen zu

BERLIN/MOSKAU dpa/afp ■ Jetzt kann jeder Teilhaber des Gasgiganten Gazprom werden. Seit gestern sind seine Aktien seit im russischen Leitindex RTS-Interfax ohne Beschränkungen auch für Ausländer zu kaufen. Und die griffen tüchtig zu – das Interesse an Gazprom-Aktien bescherte den RTS-Börsen in Moskau und St. Petersburg einen Rekordumsatz von 1,25 Milliarden Dollar.

Der russische Staat hatte zu Jahresbeginn Begrenzungen für den Verkauf von Gazprom-Werten an Ausländer fallen gelassen, nachdem er sich die Kontrollmehrheit gesichert hatte. Gazprom als weltweit größter Gaskonzern sei derzeit etwa 200 Milliarden US-Dollar wert, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und russische Vizeregierungschef Dmitri Medwedew. „Russland war, ist und bleibt ein zuverlässiger Gaslieferant für Europa.“ Auch der Gazprom-Vorstandschef Alexej Miller sicherte bei einem Treffen Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Berlin den Europäern Versorgungssicherheit zu.

„Gazprom war immer ein verlässlicher Partner“, sagte Konzernchef Miller gestern nach einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU). „Das wird sich in Zukunft nicht ändern.“ Nach Glos’ Worten unterstrich Miller bei dem Gespräch, die Probleme im jüngsten Gasstreit mit der Ukraine seien ausgeräumt.

Das Gespräch zwischen Glos und Miller diente der Vorbereitung einer Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie wird am Montag zu einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Moskau erwartet. Thema unter anderem: Energiepolitik. STEP