Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Es hat sich halt so ergeben, dass es in dieser Woche hier ein Amerika-Special wird. Weil aber der Weg von Amerika bis auf die Bühnen in Berlin selbst im digitalen Zeitalter noch ein enormer ist, will man beim Festzurren der Tourpläne schon weiterhin auf das vertraute Regelwerk bauen, das zuerst als Werbe-Tool ein neu erschienenes Album vorsieht, das durch die Konzerte dann weiter ausgewertet wird. Obwohl ansonsten im Geschäft – wie es heißt – doch mittlerweile andersherum ein Schuh daraus wird, zuerst mit den Konzerten, die die noch erscheinende Platte bewerben … Egal: Das neue und bereits siebte Album von Laura Veirs heißt „July Flame“, und darauf findet sich ein Liedermacher-Pop, der sich interessiert in alle Richtungen umschaut und doch stets bei sich bleibt, leicht träumerisch, sacht tänzelnd. Schön unaufdringlich mit der hellen Stimme von Laura Veirs, der Sängerin aus Portland, Oregon, die mit ihrer Band am heutigen Freitag im Lido auftritt. „Post-Nothing“, das Albumdebüt von Japandroids, ist zwar bereits Mitte des vergangenen Jahres erschienen, aber seither befindet sich das Gitarren-Schlagzeug-Duo aus dem kanadischen Vancouver auch auf seiner „Post-Nothing“-Welttournee, die sie am Mittwoch in den Bang Bang Club bringt, mit herzerweichenden Melodien in einem hübsch quellenden Krach. Genau das Richtige, falls man Lou Barlow verpasst haben sollte, der in dieser Geröllhalde des sehnsüchtig singenden Lärms schon länger unterwegs ist, mit Sebadoh und Dinosaur Jr. Sein frisches Soloalbum heißt „Goodnight Unknown“ und will die Musik widerspiegeln, die Barlow selbst gerade so hört, „The Knife, Panda Bear sowie tausende wundervolle Country-&-Western-, Sixties-Garage/ Psychedelia-, Ska-, R&B-, Punk-, Post-Punk und Hardcore-Songs“. Eine Menge Holz. Zu hören mit Barlow am Montag im Festsaal Kreuzberg.

■ Laura Veirs, Cataldo, Led To Sea: Lido, Fr, 19.30 Uhr. VVK: 14 €

■ Lou Barlow: Festsaal Kreuzberg, Mo, 21 Uhr. VVK: 14 €

■ Japandroids: Bang Bang Club, Mi, 21 Uhr. 12 €