Schluss mit Beratung

Die Verbraucherzentrale schließt angesichts von Etatkürzungen ihre Beratungsstelle in Bremerhaven

Bremen taz ■ Die Verbraucherberatung in Bremerhaven wird Mitte des Jahres schließen. Der Wirtschaftssenator teilte der Verbraucherzentrale nun schriftlich mit, dass sie in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt fast 40.000 Euro weniger erhalten werde als bisher. „Nur wenn der Senat bei der Verabschiedung des Haushalts anders entscheidet, ist die Schließung abzuwenden“, sagt Irmgard Czarnecki, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale. Den beiden Bremerhavener Beraterinnen werde in den nächsten Tagen gekündigt.

Dass gerade die Bremerhavener Außenstelle dem Rotstift zum Opfer gefallen ist, hat zum einen arbeitsrechtliche Gründe. Zum anderen entstehen der Verbraucherzentrale hier hohe Kosten bei geringen Einnahmen. Beratung zur Baufinanzierung etwa wird wenig nachgefragt. Viele finanziell schwache Bürger werden hier zudem kostenlos beraten.

Angesichts von Armut und Arbeitslosigkeit sei es unerlässlich, über Sparmöglichkeiten, Warentests und Verbraucherrecht zu beraten, kommentiert Melf Granzt, Chef der Bremerhavener SPD-Stadtverordnetenfraktion. Er weist darauf hin, dass die Stadt die Beratung weiter mit rund 29.000 Euro fördern werde, und fordert Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek auf, auch seinen Beitrag zu leisten.

Der lehnt die Schließung ebenfalls als „Kurzschlusshandlung“ ab. „Die Verbraucherzentrale lebt nicht üppig“, räumt sein Sprecher Frank-Matthias Wacket ein. Einsparmöglichkeiten gebe es aber an anderen Stellen: durch Kooperationen mit Niedersachsen oder Kürzung des Beratungsangebotes. abe