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Neue Testlabore

PACT Zollverein in Essen zeigt wieder internationale Tanz-Performances und ein neues kuratiertes Pilotprojekt

Auf Zollverein wird wieder getanzt. Anfang Februar eröffnet PACT Zollverein, die Fusion aus Performing Arts Choreographischen Zentrum NRW und der Tanzlandschaft Ruhr, wieder seine Tore für eine neue Saison. Das Programm eröffnet Eszter Salamon mit der Performance „Nvsbl“. Er reflektiert die Darstellung und Lesbarkeit von Bewegung und untersucht die performativen Grenzen der Sichtbarkeit. Ein sensibler Dialog zwischen den Kulturen entstand aus der Begegnung des französischen Choreographen Jerome Bel mit dem thailändischen Khontänzer Pichet Klunchun. Das Ergebnis dieses Zusammentreffens ist in der Produktion „Pichet Klunchun and Myself“ zu sehen.

Neu hingegen ist in Essen die Vortragsreihe mit dem Publizisten und Tanzwissenschaftler Franz Anton Cramer, der nach Sein und Nichtsein, Erscheinung und Spuren des zeitgenössischen Tanzes forscht, sowie die PACT Research Area mit dem Pilotprojekt „Borderline“, das Gerrit Gohlke kuratiert. Es beinhaltet Stipendien, Residenzen, Arbeitsprogramme und ermöglicht KünstlerInnen im Austausch mit anderen Disziplinen den Dialog mit außerkünstlerischen Situationen: Wie die Erklärung der unverständlich gewordenen Naturwissenschaft, die Aufarbeitung politischer Konflikte oder die Vermenschlichung der unwirtlichen Architekturen unserer schrumpfenden Städte. So wird Kunst zur Ersatz-Öffentlichkeit und verliert die Frage aus dem Blick, mit welchen Mitteln sich in einer Welt vernetzter Spezialisten noch etwas ausrichten lässt. Ausstellungen und Performances reichen nicht mehr aus. „Die Kunst braucht neue Testlabore, in denen sie nicht zur eiligen Utopieproduktion angehalten wird, sondern Grundlagenforschung betreibt“, sagt Gerrit Gohlke. PEL

Infos: www.pact-zollverein.de

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