Die Chronologie

18. Januar 1996: Beim Brand eines Ausländerwohnheims im Lübecker Hafen sterben zehn Menschen, darunter sechs Kinder, 38 Personen werden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei nimmt vier Jugendliche aus dem mecklenburgischen Grevesmühlen fest, lässt sie aber am Tag darauf wieder frei. 20. Januar 1996: Der Hausbewohner Safwan Eid wird unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Er soll in der Brandnacht einem Sanitäter gestanden haben: „Wir waren’s.“ 29. Mai 1996: Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen Eid Anklage wegen schwerer Brandstiftung und Körperverletzung. 2. Juli 1996: Eid wird aus der Untersuchungshaft entlassen, da laut Gericht kein dringender Tatverdacht bestehe. 16. September 1996: Vor dem Lübecker Landgericht beginnt der Prozess gegen Eid. 30. Juni 1997: Das Gericht spricht Eid frei, weil ihm die Tat nicht nachgewiesen werden könne. Es folgt damit den Anträgen von Staatsanwaltschaft, Verteidigung sowie der Mehrheit der Nebenkläger. 7. Juli 1997: Die Familie El-Omari, die bei dem Brand einen Sohn verloren hatte, beantragt als Nebenkläger Revision. 2. Dezember 1997: Die Brandruine wird abgerissen. 24. Juli 1998: Der Bundesgerichtshof hebt überraschend das Urteil des Lübecker Landgerichts auf und verweist den Fall an das Landgericht Kiel zur erneuten Verhandlung. 18. Januar 1999: Schleswig-Holsteins Innenminister gewährt den Brand-Überlebenden dauerhaftes Bleiberecht. 3. September 1999: Prozessbeginn vor dem Landgericht Kiel. 2. November 1999: Auch die Kieler Richter sprechen Eid frei. 27. November 2000: Eid fordert vom Land Schleswig-Holstein Haftentschädigung und Schadensersatz wegen „Amtspflichtverletzung der Staatsanwälte und Richter“.             dpa