„Nicht blind vertrauen“

Jugendschutzprojekt: „Meine Daten kriegt ihr nicht“

■ seit Mai Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, initiierte das Projekt „Meine Daten kriegt ihr nicht!“ Foto: Privat

taz: Herr Caspar, gehen wir zu sorglos mit unseren Daten um?

Johannes Caspar: Ja, diesen Eindruck muss man haben, wenn man sich im Netz bewegt und sieht, wie freizügig besonders Jugendliche mit Bildern von sich und anderen sowie mit ihren persönlichen Angaben umgehen. Sie scheinen die Risiken nicht zu kennen …

Welche Risiken lauern im Web?

Die Daten erfahren eine ganz andere Verbreitung. Sie sind global verfügbar, kopierbar und nicht rückholbar. Auch wenn man die Angaben löscht, existieren sie in Internet-Archiven weiter oder konnten zuvor von Dritten abgespeichert werden. Eine Gefahr ist auch das Cyber-Mobbing oder Cyber-Grooming …

das ist was?

Die Gefahr, dass Erwachsene sich in einem Chat oder Forum als Kinder oder Jugendliche ausgeben, um sich diesen zu nähern. Hier gilt es zu lernen, dem Gegenüber im anonymen Netz nicht blind zu vertrauen. Auch wenn man schon über einen längeren Zeitraum mit der Person in einem netten Kontakt steht.

Wie lässt sich die Thematik in den Unterricht integrieren?

Es bedarf einer zentralen Aufnahme der Förderung der Kompetenzen zum selbstverantwortlichen Datenschutzmanagement in die Lehrpläne. Es darf nicht sein, dass Schüler, die für Referate im Internet recherchieren, nicht von den Schulen auf Gefahren hingewiesen werden.

Haben Sie Tipps?

Daten sparsam preisgeben. In sozialen Netzwerken möglichst nicht den eigenen Namen verwenden und niemals die Zugangsdaten weitergeben! Privacy-Einstellungen sollten voll ausgeschöpft werden. Und – eine überzogene Selbstdarstellung vermeiden. INTERVIEW: UTE BRADE

Projektstart: 10 Uhr, Gesamtschule Walddörfer, Ahrensburger Weg 30