Des Trommlers Buch

Von Guantanamo und Banlieues: Das erweiterte Kölner Literaturfestival Lit.Cologne gibt sich dieses Jahr politisch

Das Kölner Literaturfestival Lit.Cologne greift in diesem Jahr politisch brisante Themen wie das Gefangenenlager Guantanamo und die brennenden Vorstädte in Frankreich, die Banlieues, auf. Dazu sprechen zum Beispiel der französische Philosoph André Glucksmann und der niederländische Bestseller-Autor Leon de Winter über Hass und Gewalt, wie Geschäftsführer Rainer Osnowski gestern in Köln mitteilte. Mit 131 Veranstaltungen an neun Tagen wurde das Festival außerdem stark erweitert.

Wie in den vergangenen Jahren gibt es Kombinationsveranstaltungen mit anderen Kulturformen wie bildender Kunst, Musik und Film. Zu einem Highlight zählt der Abend mit Pink Floyd-Schlagzeuger Nick Mason, der sein Buch „Inside Out“ vorstellt. Daneben haben sich renommierte deutsche und internationale Autoren angekündigt, darunter der amerikanische Provokateur Bret Easton Ellis, die britische Schriftstellerin Doris Lessing, die Lyrikerin Friederike Mayröcker sowie Daniel Kehlmann und Arno Geiger.

Zum traditionellen 24-stündigen WDR-Literaturmarathon sollen diesmal Texte aus den Gastländern der Fußball-Weltmeisterschaft gelesen werden. Über Fußball und Literatur wollen außerdem Ex-Teamchef Rudi Völler sowie fußballbegeisterte Theologen sprechen. Für Kinder und Schulklassen gibt es Lesungen im Rhein-Energie-Stadion, im Zoo und Polizeipräsidium. 2005 hatte das Festival knapp 50.000 Besucher angezogen. DPA

10. bis 18. März, Köln, versch. OrteInfos: www.litcologne.de