„Stinksauer“

Nach der Kür der Uni zur Elite fürchten die Hochschulen, neben dem Leuchtturm finanziell baden zu gehen

Bremen taz ■ Während FDP und Grüne gestern der Uni Bremen zur offiziellen Anerkennung als „Spitzen-Uni“ gratulierten, waren aus der Hochschule Bremen auch kritische Töne zu hören.

Die Aufnahme der Bremer Uni in die Vorauswahl zur Exzellenzinitiative sei „ein großer Erfolg“ gratulierte die wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen, Silvia Schön. „Das ist die Anerkennung der herausragenden Leistungen der letzten Jahre.“ Zugleich forderte Schön den Senat auf, die „drastischen Sparvorgaben des Koalitionsausschusses in Frage zu stellen“. Fast 100 Millionen Euro sollen die Bremer Hochschulen bis 2010 sparen. Der „sensationelle Erfolg“, so Schön, dürfe jetzt nicht durch „unverantwortliche Kürzungen“ torpediert werden

Gratulationen waren auch vom FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Willy Wedler zu hören. Dass es die Universität Bremen als einzige norddeutsche Hochschule unter die Top Ten der deutschen Unis geschafft habe, sei „beachtlich“. „Jetzt ist es Aufgabe der Landespolitik, der Universität für den weiteren Bewerbungsverlauf den Rücken frei zu halten“, so Wedler.

Genau um dieses Geld ringt auch die Hochschule Bremen. „Die Politik in Bremen interessiert es einen feuchten Kehricht, wie wir mit unserem Geld hinkommen“, sagte der Sprecher der Hochschule, Ulrich Berlin. Man sei „stinksauer“ ob der Vorgaben aus dem Wissenschaftsplan. Zwar müsse auch die Uni Bremen in den kommenden Jahren Stellen abbauen. Dennoch komme sie – verglichen mit den anderen drei Bremer Hochschulen – „am besten weg“, kritisierte Berlin. Und das, so die Furcht der Kleinen, könnte sich jetzt noch verfestigen. mnz