UNTERM STRICH

Großbritanniens Buchmarkt für Promi-Memoiren steckt in einer Krise. Die Rettung kommt von der sogenannten „animalit“, Tier-Memoiren, wie der Guardian meldet. Die im letzten Jahr erschienenen Erinnerungen von „Dewey“, der Katze aus einer Bibliothek in Iowa, (Vicki Myron) oder die Memoiren des Golden Retrievers Trixie „A Big Little Life: A Memoir of a Joyful Dog“ (Dean Koontz) werden lieber gelesen als Star-Lebensgeschichten. Aktuell ist man auf die Geschichte von Casper gespannt, einem Kater, der kürzlich bei einem Verkehrsunfall starb. Das Verlagshaus „Simon & Schuster“ hat sich die Rechte gesichert: „Caspars Geschichte ist einzigartig und Susan, Caspars Dosenöffnerin, bekam nicht nur aus Großbritannien, sondern auch aus Argentinien und Australien Beileid-Mails.“

Hierzulande scheint das Genre der Star-Memoiren Bestsellerfest zu sein. Nach dem Knüller von Bushido hat Nina Hagen eine Autobiografie geschrieben. Aus „Bekenntnisse“ wird sie auf der Leipziger Buchmesse 2010 (18.–21. März) lesen. In der Reihe „Leipzig liest“ wird außerdem Herta Müller ihre Werke „Atemschaukel“ und „Niederungen“ vorstellen, Benjamin von Stuckrad-Barre neueste Betrachtungen zu Deutschland liefern und Clemens Meyer aus seinem literarischen Tagebuch lesen.