Mob für faire Blumen

CARROTMOB Kundenmassen sollen einen Blumenladen leer kaufen und Energie sparen helfen

Ein neuer Kühlschrank steht ganz oben auf der Wunschliste von Monika Kather. Die Besitzerin des Blumenladens „Floristik Männertreu“ in Prenzlauer Berg hofft, sich diesen nach dem heutigen Samstag leisten zu können. Im Rahmen eines Carrotmobs hat Kather angekündigt, 56 Prozent des Tagesumsatzes in energieeffiziente Maßnahmen zu investieren.

Bei einem Carrotmob werden Verbraucher aufgerufen, ihre Einkäufe in einem bestimmten Laden zu tätigen. Ein fester Prozentsatz des Umsatzes fließt in die Energieeffizienz. In einer Art Bieterverfahren sprechen die Organisatoren Läden an und wählen den aus, der am meisten investieren will. 2009 waren ein Spätkauf in Kreuzberg, der 35 Prozent seines Tagesumsatzes investierte, und ein Imbiss, der 45 Prozent bot, Ziel von Masseneinkäufen. Bei beiden Läden kamen am Ende des Aktionstages jeweils mindestens 2.000 Euro zusammen.

„Ich hatte mir vorher nicht viele Gedanken über das Energiesparen gemacht“, sagt die Blumenladenbesitzerin Kather. Überzeugt habe sie, dass die Teilnahme für eine gute Sache sei und sie neue Kundenschichten ansprechen könne.

Eva Ressel vom Berliner Jugendverband des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der die Aktion veranstaltet, legt Wert darauf, dass es nicht nur bei Energiesparlampen und Kühlgeräten bleibt. „Wir wollten nicht, dass energieeffiziente Maßnahmen mit unfair gehandelten Blumen finanziert werden“, erklärt sie. Daher wird die Besitzerin ab Samstag Blumen aus dem Flower-Label-Programm anbieten. Das Label soll garantieren, dass die Pflanzen aus umweltverträglicher und fairer Produktion stammen.

SVENJA BERGT