„Unpopuläres Thema“

Ein Vortrag über Imperialismus und Militarismus

■ studiert Geographie, ist Pressesprecherin der Linksjugend (Solid) und seit Jahren in der Gruppe Wilhelmsburg aktiv. Foto: privat

taz: Frau Bernhold, warum warnen Sie so vor Militarismus und Krieg?

Christin Bernhold: Selbst in der linken Szene ist das Thema Frieden unpopulär. Um den Kriegseinsatz im Iran zu rechtfertigen, wird zum Beispiel gesagt, dass man mit kriegerischen Mitteln Menschenrechte verteidige.

Sie sagen, dass Hamburg eine große Rolle im Kriegsgeschehen spielt. Warum?

Hamburg ist ein sehr wichtiger Standort für die Rüstungsindustrie. Es gibt hier viele Firmen, die damit ihr Geld verdienen, zum Beispiel Blohm+Voss oder Airbus.

Haben Sie Angst vor einer Militarisierung der Gesellschaft?

Es gibt bereits die Tendenz, dass die Bundeswehr uns mit verschiedenen Aktionen militarisiert. Sie geht in Schulen und immer öfter schaltet sie Werbung im Radio oder im Kino.

Der heutige Vortrag von Klaus Henning beschäftigt sich mit dem Begriff Imperialismus. Wie passt das mit der Antimilitarismuskampagne zusammen?

Krieg ist ein Instrument des Imperialismus, um seine kapitalistischen Ziele durchzusetzen. Daher kann eine wirkliche Friedenspolitik nur eine antikapitalistische sein. INTERVIEW:
UTA GENSICHEN

„Imperialismustheorie auf der Höhe der Zeit“: 19.30 Uhr, Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestr. 20