Deutschland floppt

Beim globalen Umweltranking kommt Deutschland nur auf Platz 22 – hinter Malaysia, Costa Rica und Kolumbien

BERLIN taz ■ Wer denkt, Deutschland sei im Umweltschutz ganz vorne, irrt: Die Bundesrepublik ist im internationalen Umweltranking auf den 22. Platz verwiesen worden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler der amerikanischen Universitäten Yale und Columbia gestern beim Weltwirtschaftsforum in Davos vorgestellt haben. Auf den ersten Platz kam Neuseeland, gefolgt von Schweden und Finnland. Auf den letzten Rängen: Mauretanien, der Tschad und Niger.

Die Forscher bewerteten für den Environmental Performance Index 2006 (EPI) 133 Länder nach 16 Kriterien. Darunter: Qualität des Trinkwassers, Ausstattung mit sanitären Anlagen, die Qualität der Luft oder die Artenvielfalt. Besonders beim letzten Kriterium schnitt Deutschland schlecht ab: 80 Millionen Einwohner zersiedeln das Land, und Straßen zerschneiden Waldgebiete. So fehlen – anders als etwa in Neuseeland – naturnahe, wilde Regionen, in denen sich unterschiedliche Tiere wohlfühlen. Da half auch nicht, dass der Republik eine gute Wasserversorgung und geringe Kindersterblichkeit attestiert wurden: Bessere Plätze erreichten Schwellenländer wie Malaysia (9), Costa Rica (15) und Kolumbien (17), aber auch Industriestaaten wie Japan (14) und Österreich (6).

Auch die USA sind abgeschlagen auf Platz 28. Sie blasen Treibhausgase in die Luft, verbrauchen viel Wasser und überfischen die Meere. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich Deutschland übrigens verbessert. 2005 lag es auf Platz 31. Allein: Die Forscher änderten die Kriterien für die Statistik. MIME

www.yale.edu/epi