Putenkeulen vom Pizzaservice

Verfallsdatum abgelaufen: Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Fleischgroßhändler in Neumünster

Schon wieder ist in Schleswig-Holstein so genanntes „Gammelfleisch“ aufgetaucht. Bei der Durchsuchung eines Großhandels in Neumünster seien 15 Tonnen Geflügel mit abgelaufenem Verbrauchsdatum sichergestellt worden, sagte gestern der Kieler Oberstaatsanwalt Uwe Wick. „Wir versuchen jetzt nachzuvollziehen, ob nachträglich eingefrorenes Geflügel in den Handel gelangt ist.“

Die Sache kam ins Rollen, nachdem ein Lebensmittelkontrolleur bei einem Pizza-Service Putenkeulen entdeckt hatte, die nicht den Vorschriften entsprachen. Bereits vor einigen Wochen hatten Zollbeamte auf der „Vogelfluglinie“ nach Dänemark einen Kühltransporter mit 4,6 Tonnen verdorbenem Dönerfleisch gestoppt. Die Kühlaggregate des Lastwagens hatten nicht funktioniert, so dass das Fleisch bereits angetaut war.

Ähnlich verhielt es sich mit einem Kleinlastwagen, in dem Mitarbeiter des Kieler Ordnungsamtes 590 Kilogramm angetauter Dönerspieße entdeckten. Das Hackfleisch hätte bei mindestens minus 18 Grad transportiert werden müssen. Die Temperatur betrug aber 0,2 Grad.